Didas School – Linux4Afrika! https://linux4afrika.de Powered by FreiOSS.net e. V. Thu, 09 Mar 2017 19:51:12 +0000 de-DE hourly 1 https://linux4afrika.de/wp-content/uploads/2017/02/cropped-linux4afrikalogo-square-1-32x32.png Didas School – Linux4Afrika! https://linux4afrika.de 32 32 Ein großer Tag für Linux4Afrika: Offizieller Projektstart in Tansania https://linux4afrika.de/de/2008/02/26/ein-grosser-tag-fuer-linux4afrika-offizieller-projektstart-in-tansania/ Tue, 26 Feb 2008 19:09:58 +0000 https://linux4afrika.de/?p=585 Wir sind die ersten Gäste. Aus Sorge, dass auch alle Computer wieder im Computerraum stehen, haben wir uns frühzeitig auf den Weg zur Dr. Didas Schule gemacht. Wie ja neulich berichtet, wurde der Raum renoviert und dazu wieder alle Geräte und Kabel herausgerissen. Zu unserer Überaschung ist alles wieder bestens aufgebaut, so dass wir nur noch den Server in Betrieb nehmen müssen. Das übliche „Streicheln“ des Generators hilft dann auch, genügen Spannung zu erzeugen, um den Server zu booten.

Pünktlich um 14:30 trifft unser „Guest of Honor“, Hon. Dr. David Mathayo David, Deputy Minister of Agriculture, Food, Security and Cooperations ein, um die Veranstaltung zu eröffnen und auch die anderen geladenen Ehrengäste sind da. Nein, stimmt nicht ganz, drei Stühle bei der deutschen Delegation bleiben leer. Die Deutsche Botschaft, InWent und die GTZ waren ebenfalls zu der Veranstaltung eingeladen. Vielleicht haben sie uns einfach nicht gefunden…weder eine Absage noch eine Zusage…einfach Schweigen.

Nach dem Eintrag ins Gästebuch wird die Delegation in den Computerraum geführt. Baraka erklärt unser Konzept und weist die Besucher in die installierte Software ein. Der Minister interessiert sich für Kiwix, unsere Offline Wikipedia. „Tansania“ ist natürlich sein erster Suchbegriff. Als dann jedoch ein Link mit dem Titel „War with Germany“, erscheint, schlagen wir vor, doch lieber einen anderen auszuwählen.

Dann geht es weiter zur „Festhalle“. Diese besteht aus riesigen Bäumen, die den zahlreich anwesenden Schülern ein wenig Schatten spenden. Die geladenen Gäste werden unter schattenspendende offene Zelte gebeten, was bei dem angesagten Dresscode bei 35° etwas hilft. Der „Master of Ceremony“ ist Mr. Hengu, der Schuldirektor. Seine Moderation ist einfach fernsehreif. Mal sehen, ob ihn die deutschen Medien entdecken. Zwischen den einzelnen Reden finden Aufführungen der SchülerInnen und LehrerInnnen statt. Ein Trommler führt mit seiner Gruppe traditionelle Tänze vor und ein weiterer Höhepunkt ist ein vorbereiteter Sketch der Schüler zum Thema Linux und Ubuntu. Dabei kommt das MS OS nicht besonders gut weg. Leider haben wir keine Videoaufzeichnung, da die Presse lediglich die Reden aufgezeichnet hat. Am Donnerstag fahren wir nochmals hin, um mit einem TV Team den Sketch zu wiederholen. Wenn alles klappt, gibt’s den dann auf der Webseite und auf der Cebit/Linuxtag zu sehen.
Danach stehen die Veranstalter der Presse für Interviews zur Verfügung. Ein Gespräch zwischen Michael und einer Vertreterin des Parlaments führt dazu, dass Paul am Abend einen Anruf mit einer Einladung des neu gewählten Premierministers an uns für morgen erhält.

Es war wieder ein sehr erlebnisreicher Tag und wir sind gespannt auf das Treffen morgen.

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Der Ruf Afrikas https://linux4afrika.de/de/2008/02/24/der-ruf-afrikas/ Sun, 24 Feb 2008 19:45:03 +0000 https://linux4afrika.de/?p=791 Wie versprochen hat mich Franz vom Flughafen abgeholt.Nur wenige Stunden vor meinem Abflug bin ich in letzter Minute noch von drei FreiOSS’lern überfallen worden um einige wichtige Dinge nach DAR mitzunehmen.

Eigentlich wollte ich ja nur eine kleine Reisetasche mitnehmen, musste aber doch zum Koffer greifen, der dann zur Hälfte mit Material gefüllt war. Unter anderem ein Netzwerkswitch für die Dr. Didas Secondary School, da der erste Switch wohl die Generatortoleranzen nicht überlebt hat. Weiterhin 2 Festplatten mit einem Linux Terminalserverupdate, und 15 bootbare Netzwerkkarten. Zum Schluss übergab mir Gilla noch das neue Linux4afrika Poster zur offiziellen Einweihungsfeier an der Dr. Didas School.

Da es uns sehr am Herzen liegt, die gespendete Hardware aus dem ersten Container baldmöglichst zu verteilen stand gleich an meinem ersten Ankunftstag anstatt des geplanten Kurztripps nach Sansibar Projektarbeit auf dem Plan. Wir haben gelernt, dass in Afrika die Uhren etwas langsamer laufen als in Europa. Deshalb war diese Änderung des Programmablaufs notwendig.

Es hat sich als nützlich erwiesen, die Thin Clients noch einmal komplett mit Mouse und Keyboards zu überprüfen und diese als komplette Sets für die Auslieferung zur Schule vorzubereiten, da sich auf dem Seetransport bei einigen Computern doch die Karten gelockert haben und diese sich nicht booten lassen wollten. Außerdem erspart uns diese Maßnahme dann später unnötige Fahrten zur Schule falls dort etwas nicht gehen sollte.

Am Montag werden wir nun drei neue Schulen besichtigen und die letzten drei Tage lasse ich mich überraschen,was mich noch erwartet.

Gruss aus Afrika,
euer Michael

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Computer wieder abgebaut https://linux4afrika.de/de/2008/02/20/computer-wieder-abgebaut/ Wed, 20 Feb 2008 14:20:56 +0000 https://linux4afrika.de/?p=617 Die Computer finden sich in einem Nebenraum wieder. Die Erklärung: Da am kommenden Dienstag der offizielle Projektstart in dem Raum stattfinden wird, wollte man diesen noch etwas verschönern…

Sich aufregen bringt nichts, die Kabelschächte sind zumindest noch an der Wand und wir werden am Montag eben erneut wieder alles aufbauen und uns über die frisch gestrichenen Wände freuen.

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Vierter Schultag https://linux4afrika.de/de/2008/02/09/vierter-schultag/ Sat, 09 Feb 2008 12:45:35 +0000 https://linux4afrika.de/?p=659 Wenn wir mit dem Kleinbus unterwegs sind und ich wieder das Wort „Musungu“ höre, dann weiss ich genau, dass ich damit gemeint bin. Denn weit und breit gibt es keinen anderen „weissen Mann“. Zur Politik: Also gestern musste das gesamte Parlament zurücktreten. Der Staatspräsident hat alle rausgeschmissen, nachdem klar wurde, dass der Premierminister nicht der einzige war, der sich durch Korruption bereichert hat. Am Abend dann gab es schon wieder einen neuen ersten Minister, ein neuer Premier wird ernannt.

Irgendwie eine coole Entscheidung. Die Bevölkerung erfährt davon über Lautsprecherwagen und ist wohl recht begeistert. Das Leben hier findet eh auf der Straße statt, also auch Radio/Fernsehen. Ich frage mich jetzte aber, was mit unseren Einladungen zu unserem Projektstart am 26.02. wird. Immerhin haben wir zwei Minister eingeladen und jetzt haben die nur noch einen. Und genau diesen haben wir nicht eingeladen, sondern den Bildungsminister und den Wirtschaftsminister 😉

Aber nun zum Projekt: Da ich ab Montag in Bagamoyo sein werde, ist für mich heute der vorerst letzte Tag an der Dr. Didas Schule. Begonnen hat dieser mit einem Streik. Jawohl und gestreikt hat der, den wir gestern noch alle so gelobt haben. Richtig, der Generator!

Keine schöne Situation: 20 Teilnehmer die auf Baraka warten, der heute unterrichten soll und kein Strom. „Kein“ stimmt eigentlich nicht. Sagen wir mal „zu wenig“. Die Thin Clients gehen an, der Server versucht ein klein wenig zu booten, gibt aber immer wieder auf. So vergeht die erste Unterrichtsstunde. Aber irgendwann klappt’s dann doch (keine Ahnung wer dafür zuständig war). Baraka legt los. Gelernt ist halt gelernt. Man merkt ihm seine 3 Monate Praktikum in Deutschland an. Ohne Aufregung zieht er seine Teilnehmer in den Bann. Er erzählt von Ubuntu, lässt sie OpenOffice starten, Dokumente erstellen, speichern und unter einander austauschen. Die Bilder meiner Kamera werden auf den Server geladen und auf den Thin Clients betrachtet. Alle machen mit, wir müssen nur wenig unterstützen, es klappt prima. Die Altergruppe reicht von 10-50 Jahre. Wieder gemischt, SchülerInnen und LehrerInnen.

Wenn das so gut läuft, denke ich, kann ich ja mal eine Runde verschwinden. Isaac, Schüler und Genie der Schule, bietet mir einen Rundgang durch die Schule an. Wir besuchen die Bibliothek, schauen uns den Schulwassertank an und alles ist höchst sehenswert. Dann fällt es wieder, das Wort „Musungu“. Isaac sagt, es gäbe Schüler an der Schule, die den „weissen Mann“ noch nicht gesehen haben und fragt, ob wir denen einen Besuch abstatten können. Klar doch. Wir treffen sie im Chemiesaal, auf dem Sportplatz und in einigen anderen Räumen. Eine Schülerin wünscht sich einen Eintrag in ihr Tagebuch von mir und natürlich ein Foto.

Das mache ich gerne und denke sogleich an den Journalisten Henson Stehling in Deuschland, der mich bereits von wegen Gender Mainstreaming angemahnt hat, bei den Bildern auch das weibliche Geschlecht zu berücksichtigen. (Hi there you will get it today!)

Die Küche und der Speisesaal stehen noch auf dem Plan, bevor wir zurückgehen. Baraka beendet seinen Unterricht. Simon, unser zweiter Trainer, kommt heute nicht mehr zum Einsatz, da wir sehr viel Zeit mit dem Generatorproblem verplempert haben. Sein Thema kommt dann am 27.02. dran. Unser Postfix Server wird dafür sorgen, dass die SchülerInnen Mozilla Thunderbird kennenlernen. Mailen geht derzeit zwar nur lokal, da es keine Internetanbindung gibt, aber das ist doch auch schon was und alle freuen sich riesig drauf. Und irgendwann vielleicht verbindet unser Server diese Schule auch mit dem Internet. Ich bin sicher, die FreiOSS Mitglieder freuen sich schon auf die Mails, die dann von der Schule hier kommen.

Schulbibliothek Chemieraum Baraka beim Unterrichten Schulküche Sportplatz ]]>
Dritter Schultag: Härtetest https://linux4afrika.de/de/2008/02/08/dritter-schultag-haertetest/ Fri, 08 Feb 2008 12:57:25 +0000 https://linux4afrika.de/?p=673 Heute ist es also soweit. Unser System wird erstmals in der Praxis in Afrika eingesetzt. Die Beteiligten: Schulleiter, IT Lehrer, neun weitere Lehrer und einige ausgewählte SchülerInnnen aller Alterstufen. Aber – noch ist es nicht soweit. Zuerst, bevor wir nach Chanika aufbrechen, geht’s wieder ins Agumba Büro zur Vorbereitung. Dort herrscht eine gewisse Unruhe und Aufregung. Paul dreht an einem Radiogerät und versucht einen Sender einzustellen. Das, was da gesprochen wird, verstehe ich natürlich wieder nicht, denn es ist Swahili. Man klärt mich auf. Der Premierminister ist entlassen worden. Korruptionsskandal bei der Auftragsvergabe an die Elektrizitätswerke im letzten Jahr. Dabei wurden zwei ausländische Gesellschaften beauftragt und eine einheimische, die den Minister zusätzlich – und wohl sehr gut – bezahlt hat. Letzten Januar (2007) wurde der Strom rationiert und die einzelnen Stadteile waren täglich bis zu 8 Stunden ohne Strom. Abhilfe war notwendig und wurde auch geschaffen. Dabei flossen jedoch wohl riesige Beträge an einige Politiker. Außer dem Premier müssen weiter 5 Minister gehen. Mal sehen, wer nun beim Staatsbesuch von George W. in 8 Tagen noch dabei ist 😉

Wir sind an der Schule angekommen. Es ist 13 Uhr. In einer Stunde wollen wir beginnen. Leider kein Strom. 14:15 kommt dann, als letzter Teilnehmer, der Generator zum Training 😉 Wir schalten den Server an. Brav, er bootet wie er es gelernt hat. LEDs am switch sind an – alles klar – die Clients sind dran.

Jetzt fahren die Clients hoch und der Server runter. Netzteil defekt? Wir versuchen es immer wieder. Der Server geht an, um sich kurz danach wieder zu verabschieden. Der Schultechniker kommt. Er kennt das und hat auch eine Lösung. Am Netzteil gäbe es da einen Umschalter von 220 auf 110 Volt. Das würde er empfehlen. Aha, jetzt ist auch klar, weshalb im anderen Schulungsraum die Netzteile alle kaputt sind. Inzwischen ist der Techniker verschwunden. Er kommt mit strahlendem Gesicht wieder zurück und verkündet, er habe am Generator geschraubt, jetzt käme mehr Power (denke mal er meint höhere Spannung). Gespannt und nicht ohne Sorge versuchen wir es wieder. In meinen Gedanken habe ich bereits beschlossen, dass diese Schule morgen eine der wenigen USVs die wir haben, gespendet bekommt. Hurra, der Server ist da. Braver Generator. Zur Belohnung haben wir noch ein paar Bilder von ihm gemacht.

Wir können endlich beginnen. Ich kann’s kaum glauben. Eine Stunde Unterricht ohne Probleme. Ach doch, da gibt es eines. Zwei benachbarte Schüler beschweren sich. Der eine startet OpenOffice und es erscheint beim anderen auf dem Monitor. Schelme, denke ich. Monitore vertauscht. Das war es aber nicht. Ok, ich erkäre noch einmal, dass wir alle mit unterschiedlichen Benutzernamen einloggen müssen. Geschafft. Nach der ersten Stunde schlage ich eine Pause vor. Wie lange, dass soll der Direktor entscheiden. Er schlägt 5 Minuten vor. Also gut. Nichts passiert. Ich sage dann, dass ich meine Pause draußen verbringen werde, da mich die schwüle Luft ganz schön fertig macht. Einige beschließen mitzukommen. Nach 10 Minuten gehe ich zurück in den Unterrichtsraum und nach 20 Minuten machen wir dann weiter. Jetzt kenne ich auch afrikanische Pausen. Alle 20 PCs halten brav bis Ende durch. Auch die Lehrer und Schüler. Morgen werden Baraka und Simon den Unterricht gestalten.

Ich habe noch vergessen, etwas zu erwähnen: Der Unterrichtsraum hat neue „Gardinen“ erhalten. Wunderschöne und frisch mit weißer Farbe gestrichen. Alle Fenster haben jetzt Gitter. Das haben sie bestimmt wegen meines abhanden gekommenen Handys gemacht. Zufrieden, aber wieder total erschöpft, machen wir uns auf den Heimweg.

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Mein erster Schultag https://linux4afrika.de/de/2008/02/06/mein-erster-schultag/ Wed, 06 Feb 2008 13:43:58 +0000 https://linux4afrika.de/?p=696 Baraka, Domi und Shabani waren gestern bereits hier und haben die Computer gebracht. Anschließend haben sie die Patchkabel verlegt.

Ein Taxifahrer (ein Freund von Paul) fährt mich raus. Unterwegs halten wir bei seinem Kiosk an, den er mir stolz zeigt. Betrieben wird dieser von einem seiner Söhne. Wir machen Bilder und ich verspreche ihm, dass er Abzüge davon erhält. Auf der Weiterfahrt sehen wir viele Kinder auf dem Schulweg. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es keine. Enteder gehts zu Fuß, oder mit dem Daladala (Kleinbusse mit bis zu 20 Personen besetzt), oder es wird getrampt. Meist halten Lastwagen an und transportieren die Kinder auf der offenen Ladefläche zur Schule.

Wir sind da und Mr. Kotti, der EDV Lehrer, führt mich in vier verschiedene Klassen in denen Unterricht stattfindet. Ich kann mich nicht mehr so genau an meine Schulzeit erinnern, aber mein Besuch hier beginnt mit „Attention“, wobei alle aufstehen und höflich grüßen. Irgendwie trägt das aber nicht zu einer entspannten Situation bei. Die SchülerInnen sind sehr schüchtern.Ich erzähle von Deutschland, von unseren afrikanischen Besuchern in Deutschland, von Ubuntu und natürlich von Linux4Afrika. Nur ganz zögerlich werden Fragen gestellt. Ob sie meine E-Mail Adresse bekommen können. Kreide gibt es keine um sie an die Tafel zu schreiben. Nun gut, die Kleinnen erhalten meine Visitenkarten. Den ersten 10, die mir eine Mail schreiben, verspreche ich eine Ubuntu CD. Wie das klappen soll ist mir nicht so ganz klar, die Schule hat keinen Internetanschluss, nur die ca. 5 km entfernte Verwaltung. Als ich am Abend jedoch meine Mails abrufe, ist eine Mail von Isaac da, der gerne eine CD hätte. Also die bekommt er morgen. Doch weiter mit dem Bericht:

Während das Agumba Team den neuen Raum fertigstellt, gehe ich in den Raum, in dem die PC stehen, die die Schule schon vor unserer Linux4Afrika Spende besaß. Ich will mir die Computer mal näher ansehen. Ich stelle fest, dass von den 20 Tastaturen und Mäusen keine einzige funktioniert. Wir holen also Mäuse und Tastaturen aus dem Linux4Afrika Container, was uns aber auch nicht wirklich weiter bringt. Über 10 Computer besitzen auch kein Netzteil mehr, oder der PC geht halt einfach nicht an. Bei 8 PCs kommt das Geräusch, das man kennt, wenn kein Memory drin steckt. Aha, defekt nehme ich an, oder aber geklaut. Letztere Vermutung erhärtet sich, als ich am Abend feststellen muss, dass ich kein Handy mehr besitze. Also werden wir auch SDRAM liefern, am besten mit Schloss dran 😉

Zwei PCs funktioniern dann endlich. Sie booten Microsoft. Allerdings fehlen einige Färbtöne, die Monitore sind auch nichts mehr wert. An einem DELLL Computer booten wir doch tatsächlich erfolgreich in unser Edubuntu rein, und es funktioniert auf Anhieb. Große Freude kommt auf. Das wollen wir am zweiten funktionstüchtigen PC auch probieren. Die Freude währt nicht lange, nach einer Minute raucht der PC ab, man kann es riechen. Kurz danach fällt der gesamte Strom aus. Das ist häufig so, erfahre ich. Man hat den Generator abgeschalten. Die gesamte Schule ist nicht ans Stromnetz angeschlossen, sondern läuft über einen Generator. Aha, der hat jetzt Lunchtime. Zuvor hat er dies durch eine Spannungsspitze kundgetan, die unseren zweiten PC in einen Dauertiefschlaf versetzt hat. Als der Strom wiederkommt, sind ca 25 Schüler im EDV Raum versammelt und wollen Edubuntu kennenlernen. Ob darauf ein Photoshop installiert ist wollen sie wissen. Also gut, wir fangen mit GIMP an. Sie haben mit meiner Kamera Bilder gemacht (dass mit dem Handy wusste ich da noch nicht ;-)) und sie selbständig per USB auf den Terminalserver übertragen. Anschließend mit GIMP betrachtet und mit OpenOffice einen Text erstellt, der sich schon auf unserer Seite befindet. Meine einzige Aktivität bestand darin, den Terminalserver anzumelden. Nicht schlecht für den ersten Tag. Einige Computerfreaks habe ich auch schon ausfindig gemacht. Die werden morgen vom Unterricht freigestellt und helfen beim Testen. Denn morgen wird das Netzwerk in Betrieb genommen, bevor wir am Donnerstag mit der Lehrerausbildung beginnen. Ich habe den Eindruck, dass es hier einige Schüler gibt, die schon selbst unterrichten könnten. Kenn‘ ich so etwas nicht auch schon aus Deutschland?

Für morgen nehme ich mir ganz fest vor, mehr als einen Liter Wasser mitzunehmen, um dem anbahnenden Kreislauf Kollaps vorzubeugen. Total erschöpft fahre ich am Abend nach Dar es Salaam zurück, wobei das Agumba Team, welches die körperliche Arbeit verrichtet hat, noch erstaunlich entspannt ist 😉

HPM

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Dies ist ein Bericht der Schüler der Dr. Didas Oberschule in Dar es Salaam, Tansania https://linux4afrika.de/de/2008/02/05/bericht-der-schueler/ Tue, 05 Feb 2008 18:52:19 +0000 https://linux4afrika.de/?p=768 Dies ist ein Bericht der Schüler der Dr. Didas Oberschule in Dar es Salaam, Tansania:

Wir sind froh und freuen uns sehr über die großartige Arbeit, die Sie mit Linux4Afrika machen. Wir hatten schon ein Computer-Labor aber Gott sei Dank haben wir nun die PCs, die Sie unserer Schule gebracht haben. Wir sind nicht nur froh, diese PCs an unserer Schule zu haben, sondern auch darüber, mit UBUNTU ein neues Betriebssystem zu erlernen. Wir haben bisher Microsoft benutzt und freuen uns nun, von diesem neuen Betriebssystem zu erfahren, das viele Vorteile hat. Wir glauben, dass dieses Angebot der Schule und den Schülern im Ganzen großen Nutzen bringen wird.

Wir sind Ihnen sehr dankbar und wollen Ihnen schließlich einfach danke sagen. Wir hoffen, eines Tages Computerexperten zu werden.

Schüler der Dr. Didas Oberschule

(übersetzt von Christina)

Hier sind einige Bilder der glücklichen Schüler:

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Unterwegs mit unserem Partner Paul Koyi zur Dr. Didas Schule https://linux4afrika.de/de/2008/01/31/unterwegs-mit-unserem-partner-paul-koyi-zur-dr-didas-schule/ Thu, 31 Jan 2008 21:36:02 +0000 https://linux4afrika.de/?p=521 Pauls 4 Wheel Jeep ist startklar. Wir verlassen Dar es Salaam, um die erste Schule zu besuchen. Die normale Fahrzeit von der Innenstadt dorthin beträgt etwa 35 Minuten. Paul schafft es natürlich in 30 Minuten. Unterwegs wird auch noch schnell die Post abgeholt. Nein, nicht daheim oder auf der Post, das läuft hier ein wenig anders als in Deutschland. Kurz vor Verlassen der Stadt wird während der Fahrt noch ein Handygespräch geführt (mit dem wird die Post geordert) und 5 Minuten später wird auf einem Grünstreifen angehalten. Dort steht ein Lieferwagen mit 2 UPS Paketen die wir mitnehmen. Nein, das ist noch nicht alles: Einen Kilometer weiter steht eine Frau, die wir ebenfalls mitnehmen und unterwegs wieder irgendwo aussteigen lassen. Eine vorbildliche Art von Zeitersparnis und Mitfahrzentrale.

Ich bin sehr erstaunt, denn die ganze Fahrt verläuft auf asphaltierter Straße. Dann sehen wir es, das Schild mit dem Hinweis, zur Dr. Didas Schule rechts abzubiegen. Als wir ankommen, ist das Tor noch verriegelt. Aber man erwartet uns bereits und das Tor wird sogleich geöffnet. Ein großes Gelände liegt vor uns, komplett eingezäunt. Beim ersten Gebäude machen wir halt. Es ist auch gleich das Gebäude, in dem der Schuldirektor Mr. Hengu und der IT Lehrer Mr. Koti auf uns warten. Wir werden in sein Büro eingeladen, auch, um die Einzelheiten der Eröffnungsfeier zu besprechen. Sie wurde einen Tag vorverlegt und findet nun am 26.02.08 statt. Als wir alle Einladungen zusammenzählen, kommen wir auf ca. 400. Eine stattliche Anzahl. Allein 311 davon sind SchülerInnen. Nachdem die Details geklärt sind, besuchen wir den EDV Raum, auf den ich natürlich besonders gespannt bin. Alles macht einen guten und sauberen Eindruck. 20 Computer (Pentium 3) mit 15 Zoll Monitoren sind bereits vorhanden. Sie werden aber nicht ausgemustert, sondern aus dem EDV Raum herausgenommen und in den Zusatzraum gebracht. Dort werden wir sie nächste Woche terminalservergerecht aufbereiten und neu einsetzen. Damit wird die Schule dann 2 Server und 40 Thin Clients für den Unterricht besitzen.

Ich habe einen sehr guten Eindruck von der Schule. Der Schulleiter Mr. Hengu, und auch der IT Lehrer, Mr. Koti freuen sich sehr über unsere Spende für die Schule und machen auf mich einen sehr engagierten Eindruck. Ich bin gespannt und freue mich auf die nächste Woche, wenn wir hier mit den LehrerInnen und SchülernInnen arbeiten werden.
Am Wochenende wird unser Team hier die Computer vernetzen, damit am Montag die Lehrerausbildung beginnen kann. Dann gibt es weitere Bilder und Berichte.

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