Chesongoch – Linux4Afrika! https://linux4afrika.de Powered by FreiOSS.net e. V. Thu, 16 Jan 2020 14:26:10 +0000 de-DE hourly 1 https://linux4afrika.de/wp-content/uploads/2017/02/cropped-linux4afrikalogo-square-1-32x32.png Chesongoch – Linux4Afrika! https://linux4afrika.de 32 32 Alles hat ein Ende https://linux4afrika.de/de/2020/01/16/alles-hat-ein-ende/ Thu, 16 Jan 2020 14:26:09 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1636 In Ruaraka angekommen ging es gleich wieder in den Computerraum, um keine Zeit für die Installation zu verlieren. Dort konnten wir feststellen, dass Michael ganze Arbeit geleistet hatte und die „Bugs“ aus der Software entfernt hatte. Mike und Werner gelang es, die Software sowie die Backup-Partitionen in „Rekordzeit!“ zu installieren. Am Abend war alles fertig und alle Computer wurden am folgenden Tag nochmals getestet; bis auf die Klassenzimmer-Management Applikation Epoptes und das problemlose Teilen von Dateien innerhalb des Netzwerks waren alle Stationen einsatzbereit. Letzteres muss nun von IT-Lehrer bewerkstelligt werden. Originalton Richard: „Kein Problem. Damit kann ich die Schüler sehr beeindrucken“. Die letzten Arbeiten bestanden im Aussortieren der nicht mehr benötigen Hardware und dem Befestigen der Steckdosen mit Kabelbindern.

Am Folgetag wurde Priorin Sr. Rosa Martia und Sr. Jacintha in Karen besucht. Den Plan, die neue Lehrerin Sr. Anuarite aus Chesongoch einige Tage zum Hospitieren zu IT-Teacher Richard nach Ruaraka zu schicken, fiel auf fruchtbaren Boden, ebenso wie die Bitte Sorge zu tragen, dass das Projekt an eine in IT-Basiswissen ausgebildete Schwester (oder einen Pater) zukünftig übergeben zu kann. Wir drücken die Daumen.

Für die Rückfahrt von Karen benötigten wir für die 35 km zwei Stunden – der Verkehr in Nairobi wird immer schlimmer. Da Werners Rückflug nach Deutschland erst kurz nach 23 Uhr erfolgte, waren die Strassen dann glücklicherweise leerer und so konnte der Flughafen frühzeitig und ohne Stress erreicht werden. Werner liegt zwischenzeitlich wieder im heimischen Bett.

Birgit und Mike nutzen die letzten Tage in Nairobi um Bekannte zu treffen und sich um den Abtransport, bzw den Verkauf der nicht mehr benötigten Hardware zu kümmern. Im IT-Raum sollen in Zukunft Stoffbahnen die Computer bei längerem Nichtgebrauch schützen, so wie es in Chesongoch seit längerem vorbildlich gemacht wird.

Diese Berichtserie soll nicht beendet werden, ohne ein Wort über das Wetter zu verlieren. Während es in den vergangenen Jahren bei unseren Besuchen fast nie geregnet hat, wurden wir diesmal von zahlreichen Wolkenbrüchen „heimgesucht“. Das, so erzählen uns die Benediktinerinnen, geht bereits seit Oktober so und hat natürlich Einfluß auf die Qualität und Ertrag von Obst und Gemüse. So sind beispielsweise die von uns geliebten Mangos nicht mehr ganz so süß.

Bevor wir am Samstag dann auch in der Flieger steigen, werden wir für die „Sisters“ noch kochen; es gibt Coque au Vin auf Bandnudeln mit Gemüse. Hoffentlich schmeckt es Ihnen so wie der Abschiedsschluck aus der Flasche des Benediktinerlikörs aus Beuron.

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Ziegen “pflastern” ihren Weg https://linux4afrika.de/de/2020/01/16/ziegen-pflastern-ihren-weg/ Thu, 16 Jan 2020 14:15:03 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1632 Ursprünglich wollten Birgit, Mike und Werner 3 Tage im Riftvalley verbringen. Da die Installation der Clients in Ruaraka noch nicht abgeschlossen war, entschied man sich kurzfristig, den Aufenthalt um einen Tag zu verkürzen. Das wurde von den Missionsschwestern in Chesongoch und Endo zwar bedauert, aber Prioritäten mussten gesetzt werden, zumal die Abreise von Michael und Werner bevorstanden.

Sr. Paula hatte bereits ein Ubertaxi gebucht, das die Drei von Nairobi nach Eldoret gebracht hat; etwa 323 km in 6 Stunden für umgerechnet 38€. Macht das mal in Deutschland! Der Fahrer fuhr auch sehr umsichtig und man traf entspannt in der dortigen Missionsstation ein. Dort wartete bereits Fahrer Toni mit Sr. Monika und Novizin Sifa aus Chesongoch, neben den Missionsschwestern aus Eldoret. Die Chinesen hatten die Straße bis nach Kapsowar bereits fertig gebaut, was die Fahrzeit von Eldoret nach Chesongoch um 30 min. verkürzt. Von dort ging es noch ein Stück weiter auf asphaltierten Straße (Chesongoch Road), bevor sie sich in eine Ansammlung von Schlag- und Wasserlöchern sowie Steinhaufen verwandelte. Startet man diese Strecke mit Milch im Gepäck, hat sich diese durch das intensive Schaukeln des Jeeps in Butter verwandelt (deshalb haben die Straße “Butterroad” getauft). Hier im Tal möchte man keinen Herzkasper bekommen, denn die nächste Kardiologie befindet sich im Distrikt-Krankenhaus in Iten (ca. 2.5h entfernt). Und hier die Ziegen, die sich zahlreich auf den Straßen tümmelten, müssen ein paar Gene von Eseln haben; trotz lauten Hupens bewegten sie sich langsam und träge zur Seite.

In Chesongoch angekommen wurden wir herzlich von Srs. Anuarite, Liliane, Judy und Benita begrüßt. Die Mission verfügt zwischenzeitlich dank der von Italienern zurückgelassene Installation über eine relativ gute Internetverbindung. Das Gästehaus wurde zwischenzeitlich um ein Konferenzzentrum erweitert, das in den vergangenen Monaten wohl mehrfach genutzt wurde.

Sr. Anuarite ist die Nachfolgerin von Sr. Angela, die bisher den kleinen IT-Klassenraum vorbildlich in Schuss gehalten hat. Leider fand zwischen ihr und Sr. Anuarite kein „Hand-over“ statt, so dass hier von vorne begonnen werden muss. Hoffentlich folgt man dem Vorschlag, sie für einige Tage mit dem IT-Lehrer Richard in Ruaraka zusammen arbeiten zu lassen, damit sie das System kennenlernt, da sie bisher wenig Computerwissen mitbringt.

Die Desktops in Chesongoch waren wie üblich sauber abgedeckt, weil seit Oktober kein Unterricht mehr stattgefunden hatte. Bei unseren ersten Versuchen versagte eine Maschinen ihren Dienst, was aber durch Hinzufügen von weiterem RAM (aus Ruaraka) behoben werden konnte. Allerdings stellt sich die Frage, ob der Zeit- und Reiseaufwand für diese kleine Klasse gerechtfertigt ist, wenn der Unterrichtsplan nur 3 Wochenstunden am Computer vorsieht. Der Plan, die Einrichtung als eine Art Internetcafé für die Dorfbewohner zu nutzen, wurde trotz passablem Internetanschluss auch nicht umgesetzt. Schauen wir mal nach, was die nächsten Monate bringen – sicher reicht, wenn überhaupt nötig, eine Person für den Service in Chesongoch.

Sr. Liliane freute sich über den Laptop für das angegliederte Krankenhaus, den Dr. Walk abgegeben hatte; er wurde am Abend genutzt, um die Schwestern im Konferenzzentrum mit „Sr. Act“ und „Dinner for One“ zu unterhalten. Birgit hatte einen Ball und viele Lollis für die Kleinen im Kindergarten und dem Krankenhaus mitgebracht – ein Muss für alle Musungus (Weiße).

Nach einer Stunde Fahrt über eine weitere ca. 20km lange Butterroad erreichte das Team Endo, freundlich empfangen von Srs. Juliane und Rosina. Ende ist was, was wir in Deutschland ein Funkloch nennen – nicht einmal ein problemloser Telefonempfang ist vorhanden. Darunter leidet natürlich auch das angegliederte Gästehaus, denn WLAN-Empfang ist dieser Tage eine Condition sine qua non. Es steht also die größte Zeit leer. Nach dem Mittagessen ging es zurück nach Chesongoch. Die Mangobäume im Keriovalley sind voller Früchte und am Straßenrand wurden sie in Säcke verpackt auf Lastwagen geladen. Es hat in Kenia in den vergangenen Monaten erheblich mehr geregnet als sonst, was der Süße der Früchte natürlich abträglich ist. Auch wir wurden in der Nacht von mehreren Wolkenbrüchen geweckt. Allerdings waren die Wege aus dem Tal am nächsten Morgen wieder trocken und passierbar. Mit dem Flieger ging es dann zurück nach Nairobi.

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Das Licht am Ende des Tunnels https://linux4afrika.de/de/2019/02/01/das-licht-am-ende-des-tunnels/ Fri, 01 Feb 2019 13:23:49 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1517 Es geht langsam auf das Ende des Aufenthalts des Teams zu. Während Birgit, die sich während der Zeit hauptsächlich um Kindergarten und zuletzt der Bibliothek (sofern man das Sammelsurium von alten, verschlissenen Büchern als Bibliothek bezeichnen kann) gekümmert hat, wurden von Werner und Michael die letzten Installationen vorgenommen. Das größte Problem bliebt die Internetverbindung im Konvent. Die Anzahl der grauen Haare, die Michael beim Download des Software-Updates von nur 485 MB für Sister Lucy´s Laptop hatte während der 5 stündigen Wartezeit sicher zugenommen – es fiel immer wieder einmal aus. So wie in Chesongoch der Strom, nur dass es leider kein „Internetaggregat“ gibt, um die Fehlzeiten zu überbrücken.

Werner konnte Richard noch zu einem „Aha-Erlebnis“ verhelfen. Denn zwei Computer im Klassenraum ließen keinen Restore des Educlient-Backups zu – die Tastatur streikte. Es waren die Barebones, die nur mit den PS2-Tastaturen zusammenarbeiten und natürlich waren USB-Keyboards eingesteckt. Dies wußten wir jedoch seit der Installation der Barebones für Endo und ein rascher Umbau ließ die kleinen blauen Maschinchen wieder fröhlich arbeiten. Richard hätte, wie wir anfänglich auch, die Computer vermutlich ausgesondert.

Der IT-Raum 1 ist nun völlig leer und, wie Richard bemerkte, richtig sauber. Sowie die LAN-Leitungen im Serverraum sind entfernt, der Computerschrott gesammelt und die vielen Switches verstaut. Im nächsten Jahr müssen wir dann den IT-Raum 2 „entkernen“, d.h. die LAN-Leitungen neu verlegen, auch um die Anzahl der Switches möglichst zu reduzieren. Michael hatte sich hauptsächlich um das Aufräumen gekümmert und eine „to-do-Liste für Richard erstellt (Sr. Lucy hat eine Kopie), um das Material zu ordnen und sauber zu verstauen. Er hatte es auch geschafft, einen der Inkjet-Drucker zum Laufen zu bringen. Der ehrgeizige Versuch, auch den zweiten Drucker (er besitzt einen identischen Druckkopf) zum Leben zu erwecken, schlug fehl, mit dem Ergebnis, das nun auch der erste Drucker nicht mehr wollte. Hätte er nur auf Werner gehört: “Never change a running system“.

Im IT-Raum 2 hatten zwischenzeitlich einige Mitarbeiter der Firma, der die Tablets betreuen, Platz genommen, um eine App auf den Geräten zu installieren – eines nach dem anderen! Die werden Freude haben, wenn die Zahl der Tablets auf die angestrebte Zahl von 500 steigt (derzeit sind es wohl bereits 200). Werner hat noch einen Access-Point an Server 2 angeschlossen und damit ermöglicht, dass die Tablets via Firefox auf Wikipedia, Zarafa, etc. zugreifen kann. Hat prima funktioniert.

Einen halben Tag hat sich das Team frei genommen, um ein bißchen von der Umgebung zu sehen. Ausgeschlossen hatten sie den Besuch des Nairobi-Reservats, dessen Eintrittsgebühren (für Muzungus = Weiße) unverschämt hoch sind – dann sollte man lieber gleich eine mehrtägige Fotosafari machen. Also wählte man den Freiheits Park (Uhuru-Gardens). Nett, aber nicht überwältigend. Da in der Nähe noch ein Hindu-Tempel steht, wurde kurz entschlossen dessen Besuch angeschlossen. Der Leiter der Anlage erlaubte nicht nur die Besichtigung der riesigen Anlage mit angeschlossener Schule und Krankenhaus, die von reichen Indern finanziert wurde, sondern erklärte auch die einzelnen Räume und Funktionen. Unheimlich sauber, überall Marmor und Verzierungen. Birgit & Sr. Paula wurden beim Verlassen des „weiblichen Teil des Tempels“ mit einer Handvoll verschiedenster Früchte verabschiedet. Überwältigend und beeindruckend!!!

Der Abschiedsabend verlief mit großer Fröhlichkeit; es gab wieder Pizzas, den süßen Wein aus dem Karton (der gute Rotwein aus Flasche traf offensichtlich nicht den Geschmack der Sisters) und das letzte Tusker-Dosenbier. Das Team wurde wieder mit Geschenken (Kaffee, T-Shirts, Schals) bedacht und herzlich verabschieded, mit der Bitte, im nächsten Jahr wieder zu kommen.

Die Fahrt zu Flughafen war gewohnt stressig, denn obwohl der Konvent früh verlassen wurde, saß man gleich in einem Stau und benötigte für ca. 500 m ein gute halbe Stunde stadtauswärts. Es ging weiter Stop-and-Go, aber durch die neue Outer-Road kann man nun die Innenstadt von Nairobi vermeiden, wenn man zum Flughafen will. Und so kam das Team früh genug zum Check-in, konnte das zuviel mitgenommene Handgepäck problemlos durch die Sicherheitskontrollen bringen und flog dann via Dar es Salaam zurück nach Zürich.

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Von “Double Mokka”, Mäusen und Beamern https://linux4afrika.de/de/2019/01/28/von-double-mokka-maeusen-und-beamern/ Mon, 28 Jan 2019 06:00:09 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1505 Der Samstag morgen war zu großen Teilen den Wehwehchen der Laptops der Sisters gewidmet. Eine langsame Maschine hier, eine überfüllte Harddisk dort. Der Laptop von Sr. Maria, die jetzt in Tansania weilt, wurde in Karen mit Windows „beglückt“ und das Gerät bedankte sich mit einer langen Bootzeit, bis endlich das Logo von Microsoft auf dem Bildschirm erschien. Da zeigte sich deutlich, dass eine alte 32-bit Maschine mit nur 1 GB RAM halt nicht aus den Puschen kommt. Der Ratschlag der FreiOsser: Neuen Computer mit Windows kaufen. Und so wird der Laptop wieder auf Ubuntu gesetzt und kann so seinen „Lebensabend“ nutzvoll verbringen.

Die externe Harddisk von Sr. Rosa hat wohl endgültig den Geist aufgegeben; alle Rettungsversuche schlugen fehl. Da aber die meisten ihrer Daten noch auf ihrem Computer sind, konnte sie den Verlust relativ leicht verschmerzen. Diese Reise scheint von „Datenverlust“ überschattet zu sein – zum Glück ohne Totalschaden. Besser erging es Sr. Lucy, deren Notebook nach Klonen der HD und „Entschlackung“ und zeitraubender Behandlung mit Gparted wieder seinen Dienst versah.

Apropos Schaden und Schadensbegrenzung: als Michael Schmelzer die Schule verließ, wurde der Verlust von 18 Desktops festgestellt. Doch das Team arbeitete akribisch und konnte zu Zahl auf 5 reduzieren, also 13 Maschinen taten nach Reparatur und Umsetzung aus IT-Raum 2 wieder ihren Dienst. Dieser Raum ist jetzt leer (wurde vermutlich ohnehin nicht benutzt).

Die Tage in Chesongoch und Endo waren anstrengend mit wenig Schlaf in der Hitze, mit laufenden, lärmenden Stromaggregaten neben den Gästezimmern, da Kenya-Power wieder einmal die Versorgung nicht aufrecht erhalten konnte. Allerdings hielt dann der Konvent in Ruaraka für Birgit und Michael eine kleine Überraschung bereit. Denn, vermutlich durch das offene Fenster, hatte eine Maus den Weg in ihr Zimmer gefunden und hatte sich genüsslich an der offene Tüte mit Nüssen zu schaffen gemacht. Trotz intensiver Suche war das Viech nicht zu finden. Beide wurden mitten in der Nacht durch ein herunterfallendes Teil im Bad aufgeweckt; die Maus saß auf der Ablage über dem Waschbecken – eine Sportmaus also mit Fähigkeiten zu springen und zu klettern. Sie wurde dann aber an die frische Luft gesetzt.

Wie üblich in Ruaraka, war am Samstag Java-Day. So brachte uns der Fahrer vom Konvent, zusammen mit Sr. Paula zur Garden-City Mall. Dort trafen wir im Java-Restaurant Sr. Emily und Gloria (Adoptivtochter) und haben uns mit den beiden angeregt unterhalten. Sr. Emily hatte vom letzten Jahr nicht vergessen, dass Michael im Januar Geburtstag hat. Somit überraschte sie ihn mit einem Geburtstags-Muffin. Nach dem wir alle unsern „Double Mokka“ oder „Double Espresso“ Shake leer hatten, ging es mit dem Uber-Taxi wieder zurück zum Konvent.

Und da war ja noch der Beamer, der nicht mehr funktionierte. Werner lötete die beiden zerrissenen Drähte kunstvoll wieder zusammen – er benutzte hierfür den Lötkolben, der sich nach den 10 min Lötzeit schwarz verfärbte und wohl nicht mehr zu gebrauchen ist (Einweg-Lötkolben mit begrenzter Gebrauchszeit). Immer funktionierte der Beamer wieder, allerdings mit einer kleinen Rotverschiebung im Spektrum des Lichtstrahls. Außerdem schien der Lüfter nicht sauber zu laufen. Mal sehen, ob das noch zu reparieren ist – vielleicht bringen wir das Gerät wieder nach Deutschland.

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Und sie laufen doch! https://linux4afrika.de/de/2019/01/20/und-sie-laufen-doch/ Sun, 20 Jan 2019 10:15:30 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1468 Da wir am Dienstag nach Chesongoch fahren, haben wir uns zunächst konzentriert, die Notebooks und zwei Barebone Deskcomputers lauffähig zu machen. Während die Notebooks sich willig mit Ubuntu 18.04 einließen (wie beschrieben mit ein bisschen ”forcepae”), entstand ein Problem mit den ACER Monitoren, die, gesteuert von den Barebones, ein unlesbares Bild auf den Screen zauberten. Wir waren schon dabei, auf Anraten von HP die grub.cfg-Datei der neuen mit der alten Version auszutauschen, als der Rechner, den Werner und Michael bereits via Netzwerk installiert hatten, ein unter den Umständen perfektes Bild zeigten. Als wir dann noch merkten, dass der Computer keine USB-, sondern nur mit einer PS2-Tastatur zu aktivieren war, lief alles nach Plan. Computer sind eben Wundertüten. So konnten wir noch drei weitere Rechner wieder aus der „Krankenstation“ in den Computerraum bringen.

Die IT hat auch diese Schule erfasst. Es werden Leitungen für Überwachungskameras installiert und auch die Schule wird Wlan-mäßig ausgerüstet. Es wird damit gerechnet, dass jeder neue Jahrgang mit Tablet-Computern startet – in paar Jahren die Zahl der User von derzeit 150 auf über 500 steigen wird. Deshalb wurde eine Firma damit beauftragt, ein für 1000 Schüler ausreichendes Wlan zu installieren. Dann müssen wir nur noch unseren Server an den Router hängen und schon kann auf dem Tablet Wikipedia gelesen werden, emails ausgetauscht werden u.v.m.

Wir hatten noch ein “Aha-Erlebnis”. Beim Versuch, die Beamer-Birne des defekten Gerätes aus Computerraum zu retten (wir hatten sie erst im letzten Jahr via Tutzing nach Ruaraka bringen lassen), offenbarten sich die handwerklichen Fähigkeiten der hiesigen Techniker. Zum einen hatte jemand die Ersatzbirne so in die Fassung gepresst, dass das Verbindungsteil abgebrochen war. Zum anderen fanden wir durchgetrennte Leitung für den Lüfter, die von Isolierband umwickelt waren. Der Versuch, die Leitungen wieder zusammen zu löten, scheiterten am fehlenden Lötkolben. Den wollte der herbeigerufene Elektriker auch schnell besorgen. Die Frage, ob er denn mit Lötkolben für elektronische Bauteile umgehen kann wurde beantwortet, er habe noch nie gelötet. Also haben wir gedankt. Aber es ist schon frustrierende, wenn so mit dem Material umgegangen wird.

Die Anzahl der zu verschrottenden, bzw zu verkaufenden Hardware ist schon beachtlich angestiegen. Das Meiste davon sind z.T. ausgeschlachtete Desktops. Einige alte Monitore finden sich dann auf der “zu Verkaufen”-Liste wieder. Wir werden die noch brauchbaren RAM-Riegel und 64bit-CPUs wieder reimportieren

Samstag abend wurde noch kurzfristig ein Filmabend für die Internatsschüler angesetzt. Zur Auswahl standen Beauty & Beast, Back to the Future und Harry Potter. Einer Abstimmung unter den Schülern folgend wurde Harry Potter gezeigt. Und zur Freude von Michael & Werner funktionierte diesmal die Audioanlage perfekt – auch wenn es einigem Suchen nach dem richtigen Verbindungskabel bedurfte.

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In der Hitze der Nacht https://linux4afrika.de/de/2018/02/04/in-der-hitze-der-nacht/ Sun, 04 Feb 2018 16:26:35 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1386 Am Sonntag ging es dann nach Chesongoch im Rift Valley. Da wir wenig Zeit hatten, haben wir uns entschlossen, mit dem Flugzeug nach Eldoret zu fliegen, wo uns der Jeep der Missionsschwestern abholte. An dem Service der Skyward Express Fluglinie kann sich so mache Europäische Airline ein Beispiel nehmen: auf die Minute starten, auf die Minute landen und dazu preiswert. Für Sr. Liliane, Leiterin der Mission in Chesongoch, die in Karen an einem Seminar teilnahm und mit uns zur Mission zurückkehren sollte, war der 45min Flug ein erstes Erlebnis.

Der Ort Eldoret hat sich in den letzten Jahren mächtig entwickelt, überall wird gebaut und natürlich steht man schnell im Stau. So dauerte es eine gute halbe Stunde, bis wir aus dem Ort heraus waren und ins Rift Valley fuhren. Die Straßen sind weitgehend geteert bis auf ein Stück hinter Iten und natürlich die “Butterroad”. Wir haben diesem Teilstück hinab ins Tal den Namen gegeben, weil man Milch nicht über diese Straße fahren kann, ohne dass daraus Butter geworden wäre. So schaukelt es durch die Schlaglöcher. Auf der Rückfahrt hat sich ein Lastwagen am Hang “bequem” gemacht, so dass wir kaum vorbei kamen mit dem Risko, die ca. 500m abzustürzen.

Die Mission hat sich auch stak verändert, den sie verfügt über ein Gästehaus mit ca. 15 Zimmern. Allerdings waren wir die einzigen Gäste, denn die Sicherheitslage hält immer noch viele Besucher davon ab, ins Rift Valley zu kommen. Die dort installierten Computer funktionierten insgesamt tadellos, eine Tastatur und eine Maus hatten den Geist aufgegeben. Und natürlich sind die BIOS-Batterien in die Jahre gekommen (wie auch in Ruaraka) und müssen dringend getauscht werden.

Ebenfalls fehlt Zugang zum Internet, wonach die (wenigen) Besucher fragen.

Wir werden einen der mitgebrachten Access-Points mit einem Safaricom Stick bestücken, damit sie dann über den nahegelegene Sendeturm UMTS-Wireless LAN bekommen.

Die Temperaturen und die Mücken ließen zumindest Michael nicht gut schlafen und Kenia Power war wie immer unzuverlässig und ließ die Steckdosen wirkungslos in der Wand.

Die Rückfahrt startete im 7.00 Uhr, um den Bus in Eldoret um 11.00 Uhr zu erreichen. Die Fahrt dauert dank beschriebenen geteerten Straße insgesamt 3 Stunden und ermöglichte eine Sanitäre Pause in der Mission. Uns Busfahrer wurde zwar als zuverlässig beschrieben – er war vermutlich farbenblind, denn er erkannt nicht die Vielzahl der durchgezogenen gelben Linien auf der Strasse (Überholverbot!!!) und nach so manchen Manövern haben sich Werner und Michael angeschaut und tief durchgeatmet. Werners Punktekatalog ergab Führerscheinentzug auf Lebenszeit, in der Schweiz wäre er vermutlich im Gefängnis gelandet und der Bus wäre konfisziert worden. Andere Länder, andere Sitten.

In den letzten Tagen haben wir natürlich die örtlichen Nachrichten verfolgt – der Oppositionsleader wurde von seinen Anhängern am Dienstag (unserem Rückreisetag) zum “Präsidenten” eingeschworen, was natürlich nicht überall und Jedermann große Freude erzeugte – im Gegenteil. Chaos in Nairobi Center. Und so fuhr der Bus über Schleichwege in die Stadt, wo wir und andere Fahrgäste dann abgeholt wurden. Immerhin gab es keine Toten oder schwer verletzte, soweit die Medien hier berichteten. Alles ruhig und friedlich am Mittwoch.

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Es muss nicht immer „Linux“ sein…. https://linux4afrika.de/de/2017/02/05/es-muss-nicht-immer-linux-sein/ Sun, 05 Feb 2017 13:31:22 +0000 https://linux4afrika.de/?p=35 Freitags wird in der Schule nur ein halber Tag lang gearbeitet. Nach dem Mittagessen ist für alle Schüler “Aerobics” angesagt. Michael hatte von seinem Tischtennis-Club einen Koffer voller neuer Trikots und TT-Shorts mitgebracht, denn in der Aula befindet sich auch ein Tischtennisraum. Der Zufall wollte es, dass Michael auf eine Spielpartnerin traf; Stefanie Seiz, die sich im benachbarten Slum um Straßenkindern bemüht. Tough Lady, nicht nur im Job, sondern auch im Tischtennis. Michael wurde teilweise hoch geschlagen und konnte nur zwei von insgesamt 11 Sätzen für sich entscheiden. Zwei interessierte Schüler erhielten dann noch eine Tischtennis – Lehrstunde und wurden mit Trikots belohnt und motiviert, dran zu bleiben. Abends gab es für alle Internatsschüler wieder „Movie-Night“.

Birgit nutzte den Vormittag, um gemeinsam mit Sr. Rita auf dem Markt einzukaufen, wie es jeden Freitag Vormittag gemacht wird. Der Verkehr scheint im Vergleich zu den Vorjahren weiter zugenommen zu haben, denn sie mussten beispielsweise ca. 15 Min. an einem Kreisel warten, bevor sie weiterfahren konnten. Aber es ging noch verrückter…(siehe weiter unten).

Derweil experimentierte Michael mit dem Sonnenofen. Die Temperatur stieg innerhalb von 10 min. auf über 100 Grad an und nach ca. 15 min. war das dort eingestellte Wasser heiß. Man kann problemlos Reis damit garen. Es wäre zu wünschen, dass diese Geräte insbesondere in den vegetationsarmen Gebieten verbreitet werden, um das Abholzen der ohnehin spärlichen Vegetation zu verhindern.

Sonnenofen

Sonnenofen: Kochen mit Hilfe von Sonnenenergie

Kenia leidet derzeit besonders im Norden, dort, wo Pater Florian mit den Massai arbeitet, unter einer Dürre, die zu einem Ernteausfall geführt hat. In der Folge ist viel Vieh verendet, was wiederum zu einem Anstieg von Viehdiebstahl und einem Ausbruch von Stammesfehden geführt hat. Die Straßen und Wege ins nördliche Riftvalley sind nicht sicher, und deshalb wurde von einem Besuch der Außenstation Chesongoch Abstand genommen.

Am Samstag war Ausflugstag gemeinsam mit Srs. Emily, Rosa und Fahrer Peter (der es wieder einmal schaffte, eine volle Stunde zu spät zu erscheinen – African Timing). Es ging in Richtung Nakuru, an “normalen” Tagen etwa 2 Stunden nördlich von Nairobi. Nach Besuch einer prähistorischen Ausgrabungsstätte (der älteste bekannte Mensch wurde ja in Afrika gefunden) fuhr die Gruppe zum Lake Elmentaita, der normalerweise mit sehr vielen Flamingos und Pelikanen bevölkert wird. Die Zahl hat aber in den letzten Jahren stark abgenommen.

Gruppe von Flamingos in Ufernähe

Flamingos am Lake Elmentaita

Die Mittagspause in der Sunbird Lodge vermittelte unmittelbar das Gefühl, auf Safari zu sein, bevor es auf die Suche nach dem Menengai Krater (der zweitgrößte Krater weltweit) ging. Suche deshalb, weil wir ihn zwar fanden, aber nicht den Aussichtspunkt, der den Überblick erlaubt, sondern wir landeten mitten drin im Geothermischen Projekt Kenias.

Während wir auf der Hinfahrt von Ruaraka nach Nakuru wegen der Vielzahl von Lastern ca. 3 Stunden gebraucht hatten, dauerte die Rückfahrt deutlich länger. Bedingt durch eine Mautstelle für Lastwagen, staute sich der Verkehr derart, dass der entgegen kommende Verkehr einfach Besitz der gesamten Straße nahm – nichts ging mehr.

Autos stehen im Stau

Stau zwischen Ruaraka und Nakuru

Autos standen sich gegenüber. Aus einer zweispurigen Straße wurde ein vierspuriger Parkplatz, bis die in Richtung Nairobi fahrenden Fahrzeuge links neben der Straße durch das Gelände bis zum Stauende fuhren. Die beiden Polizisten, die versuchten, den Verkehr zu regeln waren machtlos. Es wird Zeit, dass eine Eisenbahnlinie von Mombasa via Nairobi nach Uganda fertiggestellt wird.

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Nach Chesongoch über Stock und Stein https://linux4afrika.de/de/2016/01/11/nach-chesongoch-ueber-stock-und-stein/ Mon, 11 Jan 2016 17:14:57 +0000 https://linux4afrika.de/?p=720 Frühstart! Um 6 Uhr morgens fuhr ein Wagen von Ruaraka ab in Richtung Norden. Die Fahrgemeinschaft: Peter (der Fahrer), Sr. Maria, Michael, Stefan, und jede Menge Computerkram. Der Wagen wurde schon am Vorabend gepackt, was uns 30 Min. zusätzlichen Schlaf bescherte. Endstation: Chesongoch in Kenias Rift Valley.

Schon während den ersten paar Stunden Fahrt sahen wir am Straßenrand Zebras, Antilopen und Affen, sowie eine atemberaubende Landschaft. Eine schöne Abwechslung zum kenianischen Verkehr, der Michael den ganzen Tag über Kopfzerbrechen bereitete, besonders in Sachen Überholverhalten.

Kurze Kaffeepause in Nakuru, dann ging die Reise weiter in Richtung Eldoret. Dort hatten die Schwestern einen Jeep für uns organisiert, der uns dann weiter nach Chesongoch brachte. Nur waren Sr. Paulina und der nächste Fahrer, Anthony, mit dem Wagen noch beim Einkaufen, als wir ankamen. Die Einkäufe füllten dann natürlich den ganzen Laderaum, und es musste umgepackt werden. Die ganze Übung hat uns in Sachen Zeit ein klein wenig zurückgesetzt, aber nicht allzu viel, so dass wir noch bei Tageslicht ankamen.

Sr. Catherine vom Konvent in Eldoret ist übrigens eine glühende Linux-Verfechterin, wegen der Schnelligkeit und Virenresistenz. Vielleicht kriegen wir die Schule in Kimumu ja auch noch überzeugt.

Auf jeden Fall konnten wir uns erst mal etwas die Beine vertreten und zu Mittag essen, ehe die Reise weiterging. Da Sr. Paulina und Peter auch mitfuhren, waren wir zu sechst in einem Wagen. Wie gesagt: es ging über Stock und Stein. Die Landschaft mit der Vielfalt an Bäumen, blühenden Sträuchern und Blumen entschädigte für das Gehoppele auf der Dirtroad. Die Krönung war allerdings eine Umleitung von der Dirtroad auf eine „very dirty road“ – einspurig, voller Löcher und bei Gegenverkehr kam man wirklich ins Schwitzen, und nicht nur von der heißen Schwüle im Rift Valley. Da möchte man nicht bei Regen oder in der Nacht fahren müssen, doch Anthony kannte offensichtlich jeden Stein und die Schleichwege, um den Straßenarbeiten zu trotzen.

In Chesongoch angekommen, wurden wir von Sr. Lucy freudig begrüßt. Nach Bezug der Zimmer wurden noch die Computer und Bildschirme ausgeladen, bevor es zum Abendessen ging. Strom hatten wir keinen, abgesehen vom Licht, das durch die Solaranlage gespeist wurde. Chesongoch ist ein Eldorado für Mango-Liebhaber und Papaya-Freunde. Davon werden wir sicher ein paar mitnehmen.

Der Ersatz der alten Computer wurde am nächsten Tag vorgenommen – da hatten wir Strom (sonst hätte der Generator angeschmissen werden müssen). Da wir alles in Ruaraka vorbereitet hatten, war die einzige Hürde der Installation der Kampf mit dem Netzwerk (es musste neu verlegt werden) und den wackligen Steckdosen. Aber letztlich wurden beide Räume neu eingerichtet und sind nun funktionsfähig. So funktionsfähig, dass zwei kleine Jungs, die vorher noch nie einen Computer in den Finger hatten, nach kurzer Einweisung in die Geräte die Spiele öffneten und freudig ein TUX-Race nach dem anderen spielten.

Am Abend wurde den Sisters (alle kamen!!) die neue Installation vorgeführt, einige kleinere Übungen gemacht (Wikipedia, Libreoffice, VLC), und natürlich die Mediapower der Computer demonstriert. Wir können sagen, dass die Verantwortlichen für den Computerraum (Srs. Lucy und Angela) hellauf begeistert waren und uns und unseren Spendern herzlich danken. Es ist geplant, die Einrichtung auch anderen Schulen in der näheren Umgebung von Chesongoch zugänglich machen. Die Aktion war ein voller Erfolg. Der alten Maschinen und Bildschirme wurden zum Recyceln nach Ruaraka zurückgebracht.

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Reden wir über das Wetter https://linux4afrika.de/de/2016/01/07/reden-wir-ueber-das-wetter/ Thu, 07 Jan 2016 17:59:50 +0000 https://linux4afrika.de/?p=747 Eigentlich sollte hier ja Sommer sein. Aber wie in Europa spinnt das Wetter, denn es ist im Vergleich zu früheren Jahren relativ kalt und feucht. Aber das wird sich sicher ändern, da der Schnee nördlich des Äquators wohl Einzug gehalten hat – also erwarten wir auch hier eine „Normalisierung“.

Tag 2 fing mit einem Frühstück um 7:30 (oder, wie Stefan es sagen würde, “sehr früh”) an. Danach ging es für die Computerspezis direkt ab in die IT-Abteilung, um mit der Serverinstallation fortzufahren und die müderen Computer munterer zu machen. Charles hatte ebenfalls einige Schüler freigestellt, die uns beim Sortieren der Kabel halfen. Das Ganze hätte zur Musik „Dust in the Wind“ laufen sollen, da sich reichlich Staub auf und in dem „gelagerten“ Equipment befand.

Da die Server zwischenzeitlich aufgegeben hatten, den Programmierkünsten von HP zu widerstehen, konnten die ersten Clients installiert werden. Aber wir sind hinter unserem Zeitplan zurück und dies erfordert ein neue Zeitplanung. So wird HP nicht mit nach Chesongoch fahren (den Austausch der Hardware nehmen Stefan und Michael selbstständig vor) und stattdessen sicherstellen, dass alle Computer in Ruaraka installiert und gecheckt sind. Ebenso werden die Geräte für Chesongoch und Karen auch in Ruaraka vorbereitet.

Das Gepäck war inzwischen auch angekommen und Stefan machte sich auf den Weg, es abzuholen, mit freundlicher (notwendiger!) Unterstützung von Sr. Emily. Die Koffer von Michael und Stefan waren am Flughafen und konnten nach kurzer Diskussion am Zoll („Sister. Sie reisen zusammen? Was ist in den Koffern? Kleider? Nichts Elektronisches? Gut, gehen sie durch.“) direkt mitgenommen werden. Hans-Peters Gepäck hingegen war laut Zollbeamten zu diesem Zeitpunkt bereits bearbeitet und schon zum Konvent herausgeschickt worden, und nachdem die beiden die anderen Koffer zurückgebracht hatten, dauerte es dann nur noch gute 7 Stunden, bis auch sein Gepäck da war. Am nächsten Morgen waren also alle mit sauberen Klamotten ausgestattet. Alles im grünen Bereich.

Tag 3. Einige Rechner (insbesondere die „Barebones“) stressen. Das BIOS muss neu eingestellt werden, damit die Installation klappt. Und beim Testen tauchen dann immer wieder kleine Probleme auf, deren Behebung leicht 30 Minuten oder mehr erfordert. Wir werden die Barebones vermutlich in Ruaraka lassen und andere Maschinen für Chesongoch installieren.

Am Nachmittag kamen dann die ersten Lehrer in den Computerraum und wurden von uns eingewiesen im Umgang mit Wikipedia, Email-Programm und weiteren Applikationen. HPs besondere Freude war die Vorführung eines Plots der Funktion y=x², während Michael nicht von der Demonstration des Periodensystems der Elemente lassen konnte. Stefan und Joshua, ein ehemaliger Schüler am Internat, haben das ganze ausführlich dokumentiert.

Danach: Stromausfall. Der erste der Reise. Wir zählen diesmal mit.

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Not macht erfinderisch… https://linux4afrika.de/de/2015/01/25/not-macht-erfinderisch/ Sat, 24 Jan 2015 23:00:15 +0000 https://linux4afrika.de/?p=386 Birgit und Michaels Zeit in Ruaraka neigt sich dem Ende entgegen, denn am Sonntag (24.01) geht es weiter nach Karen und möglicherweise noch nach Chesongoch. Das Meiste war zwar bereits erledigt, aber eben nicht alles. Im Computerklassenraum wurden die PCs noch einem „Härtetest“ unterworfen, wobei sich herausstellte, dass zwei grafikintensive TUX-Spiele den Bildschirm einfrieren. Diese wurden dann von allen 48 Stationen sowie den Serverplatten entfernt und ein neues lokales Backup angefertigt.

Dann wurde mit Hans-Peters Hilfe (via email) der User-ID für den Lehrer neu eingestellt und auch WordPress gab seine Geheimnisse nach Eingabe der korrekten Zugangsdaten preis. Doch von den Server-abhängigen Programmen wird wohl nur Zarafa email, die Wikipedia und Epoptes benutzt. Letzteres fand bei Charles großen Anklang und auch die Schüler staunten nicht schlecht, wenn plötzlich eine Nachricht von Charles auf ihrem Bildschirm landete, oder ein Fußball-Spiel wie von Geisterhand (Charles) abgeschaltet wurde, weil Geografie auf dem Lehrplan stand.

Birgit hatte inzwischen ihre administrativen Arbeiten (Neuordnung des Kleiderlagers) beendet und konnte sich nach Absprache mit der Kindergärtnerin den Jüngsten widmen. Die mitgebrachten Memory-Karten leisteten dabei wertvolle Dienste. Inzwischen war es unmöglich geworden, ohne zahlreiche „High Five“ an den Schülern vorbeizukommen.
Donnerstag Abend wurden die beiden Besucher von Srs Emily und Rosa zum Abendessen in den Safari-Club eingeladen; auch Sr. Maria und Fahrer Peter waren mit von der Partie. Der „Club“ stellte sich als riesiger Hotelkomplex mit toller Gartenanlage, mehreren Pools sowie verschiedenen Restaurants und einem Kasino dar. Woauh!!. Es wurde ein Barbeque von verschiedenen Fleischsorten (Hühnchen bis Krokodil) serviert, untermalt von Live-Musik mit anschließenden Tanzdarbietungen. Ein unvergessliches Erlebnis!
Michael hatte noch zwei IT- Probleme zu lösen. Zum einen beschloss der HP-Pavillion-Laptop im Konvent (das ist der Hauptrechner für die Sisters), seine Verbindung mit dem WiFi total aufzugeben. Die vorhanden Netzwerke wurden nicht mehr angezeigt und auch „70-persistent..Datei“ war verschwunden.
Also: Daten sichern und neu installieren – sollte kein Problem sein. Aber die Installation ließ sich nicht starten, sondern fror nach dem ersten Bildschirm ein, egal ob DVD oder USB-Stick benutzt wurde. Beim Start im „Safe-Grafik-Mode“ wurde man plötzlich mit einer unlösbaren ID/PW-Anfrage konfrontiert. Netzwerkinstallation vom Server ging ebenfalls schief. Und der Versuch, nach Installation von WINXP (das funktionierte…) diese Partition mit Ubuntu zu überschreiben, scheiterte ebenfalls. Michael erstellte in seiner Not von einem anderen Laptop eine Live-USB-Stick und siehe da, plötzlich lief die Installation problemlos ab.
Das zweite, kleinere Problem betraf den VLC- sowie den Videoplayer, die sich weigerten, eine aus England mitgebrachte DVD abzuspielen. Diese war für den Movie-Abend am Freitag vorgesehen. Das Nachladen der entsprechenden LIVDVDCSS-Version aus der Ubuntu-Software-restricted-Area schaffte schnelle Abhilfe.
Während Birgit sich in der Küche mit der Herstellung von Spätzle – dafür wurde ja eigens eine Spätzle-Presse aus Deutschland mitgebracht – unvergessen machte, konnte Michael ein Vielzahl von Lehrern motivieren, sich im Computerraum die neue Software anzuschauen. Charles wird hier aber noch nacharbeiten müssen. Der enge Lehrplan lässt leider keine strukturierte Einweisung der Lehrer, die sonst nicht im Computerraum unterrichten, zu.

Freitag ist Movie-Day und die Kleinen aus dem Kindergarten konnten ohne Unterbrechung Moglies Abenteuer im Dschungel verfolgen. Und beim Gang über den Schulhof (nach vielen High-Fives) wollten viele der Internatsschüler wissen, welcher Film denn abends auf dem Programm steht. Das sollten sie selbst am Abend entscheiden. Die Abstimmung zwischen „Ice-Age“ und „How to train your dragon 2“ fiel zugunsten Letzterem aus.
Während Michael diesen Bericht schreibt, fiel wieder einmal das WiFi aus – Orange sei Dank!!! Es stellte sich später heraus, das der Internetzugang einfach 2 Tage vor Ablauf des Abonnements (es wird monatlich erneuert) abgeschaltet worden ist. Und es dauerte bis Sonntag, bis es wieder funktionierte. So etwas sollten sich Europäische Internetprovider leisten – die wären nicht mehr lange am Markt.
Am Abend stellte Michael dann abschließend die neue Musterlösung vor und wies die Sisters in den Gebrauch ihrer Laptops ein. Wie nicht anders zu erwarten, fanden die Videos und Bilder großen Anklang. Da es der letzte Abend war, wurden Birgit und Michael verabschiedet und mit Abschiedsgeschenken bedacht. Irgendwie hatte sich herumgesprochen, dass Michael Ende Monat seinen Geburtstag feiern würde und so wurde die Abschiedsfeier zu einer vorgezogenen Geburtstagsparty.

Am nächsten Tag (Sonntag, den 25.01.) verlegten Birgit und Michael ihren „Wohnsitz“ nach Karen.

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