Linux4Afrika – Linux4Afrika! https://linux4afrika.de Powered by FreiOSS.net e. V. Thu, 01 Mar 2018 21:40:27 +0000 de-DE hourly 1 https://linux4afrika.de/wp-content/uploads/2017/02/cropped-linux4afrikalogo-square-1-32x32.png Linux4Afrika – Linux4Afrika! https://linux4afrika.de 32 32 Bericht des Einsatzes in Südafrika im Januar 2018 Computerlieferung nach Cutwini https://linux4afrika.de/de/2018/02/06/bericht-des-einsatzes-in-suedafrika-im-januar-2018-computerlieferung-nach-cutwini/ Tue, 06 Feb 2018 21:24:46 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1348 Am 3. Januar 2018 war es endlich soweit. Benny und ich flogen an die Ostküste Südafrikas um dort ca. 30 Computer in der Maqulu Junior Secondary School in Cutwini im Pondoland einzurichten.

In East London angekommen wurden wir am Flughafen von Rommel abgeholt, dem Kontaktmann, der die Computer von Kapstadt abgeholt hatte und sie bis zu unserer Ankunft bei sich im Hilltop Empowerment Center (www.hilltop-centre.org) lagerte. Als wir dort ankamen wurden wir erst mal mit einem großen Barbecue empfangen. Genau das Richtige nach unserer 30-stündigen Reise.

Am darauf folgenden Morgen sichteten wir die Computer und die Monitore. Eine Palette war beim Transport umgefallen und entsprechend war ein Monitor defekt. Außerdem konnten wir in Deutschland nicht mehr alle Monitore vor dem Versand auf Funktion überprüfen und so stellte sich heraus, dass wir einige defekte Monitore nach Südafrika verschickt hatten. Zum Glück hatten wir weit mehr Monitore dabei als benötigt und so fingen wir an den Pickup zu beladen. Die Ladefläche des Pickups war leider etwas zu klein und so war es unser Glück, dass die Person, die für die Installation der Tische in dem neuen Computerraum verantwortlich war, es nicht geschafft hatte, sich rechtzeitig darum zu kümmern. Wir kauften deshalb Spanplatten im Baumarkt um später Tische daraus bauen zu können und nutzten diese gleich als abenteuerliche Verlängerung unserer Ladefläche.

In Cutwini, dem Dorf, in dem die Schule liegt, wurden wir freudig von den Repräsentanten des Dorfes empfangen und nach einer ausgiebigen Willkommenszeremonie wurden die Computer ausgeladen.

Cutwini ist ein Dorf an der Ostküste in Südafrika, ca. 1 Stunde mit dem Auto von Lusikisiki entfernt. Im Dorf gibt es zwar Strom, aber kein fließendes Wasser bis auf den Bach, der am Dorf vorbei fließt. Als Trinkwasser wird das Regenwasser in großen Containern aufgefangen. Die Häuser im Dorf sind großflächig verstreut und so betrug der Weg von unserer Unterkunft zur Schule zu Fuß ca. 30 Min.

 

Erste Herausforderung war, die Tische in dem 33qm großen Raum so zu platzieren, dass möglichst viele Computer in den Raum passten. Wir bekamen dafür tatkräftige Unterstützung aus dem Dorf, die nicht nur beim Zusammenbau der Tische sondern auch bei der Inbetriebnahme der Computer mit anpackten.

Zwei Personen aus dem Dorf halfen uns täglich bei der Installation der Computer: Kaya und Mlungisi. Wie sich im Laufe der Tage herausstellte, werden diese beiden Jungs eine große Rolle in dem Computerprojekt spielen.

 

 

Kaya, 23 Jahre

 

Kaya, 23 Jahre jung, war in dem Dorf aufgewachsen und pflegte die letzten Jahre seine Großmutter, in deren Haus er zusammen mit seiner Schwester wohnte. Er beendete die 12. Klasse, hatte also damit einen High School Abschluss. Als ich ihn fragte, wo er in 5 Jahren stehen möchte, meinte er, dass er ein Unternehmer sein möchte um anderen Menschen Berufsaussichten zu ermöglichen. Und er möchte eine Organisation aufbauen um Menschen zu helfen, die nichts haben. Kaya war ein Mann der Tat, der das Werkzeug schon in den Händen hielt, bevor ich ausgesprochen hatte, was es als nächstes zu tun gibt.

 

Mlungisi (Mlu) ca. 35 Jahre

 

 

Mlungisi (Mlu) ist ca. 35 Jahre alt und auch in Cutwini aufgewachsen. Er ist schon seit Jahren arbeitslos und versucht zwar immer wieder eine Arbeit zu finden, kann aber ausbildungstechnisch nicht viel vorweisen. Mlu tat sich etwas schwerer in die Welt der Computer einzutauchen, war aber mit großem Enthusiasmus dabei, auch wenn sein Kopf am Abend etwas rauchte.

Die beiden bildeten ein gutes Team und durch das gemeinsame Aufbauen der Computer konnten wir den beiden Jungs einen guten Einblick in das Computersystem geben und ihnen zeigen, wie man bei der Fehlersuche am besten vorgeht.

Insgesamt dauerte es elf Tage bis die Tische aufgebaut waren, die PCs mit Edubuntu ausgestattet waren, das Netzwerk funktionierte und die Lehrer und Mlu und Kaya geschult waren und wir waren froh als dann endlich 25 PCs funktionierten.

 

Am Mittwoch, den 17.1. war der erste Schultag an dem auch die offizielle Übergabe der Computer in einer 2-stündigen Zeremonie mit viel Tanz, Gesang und Jubel stattfand. Die Leute aus dem Dorf waren überglücklich und konnten es nicht fassen, dass ein Traum, den sie nie zu träumen gewagt hatten, nun Wirklichkeit wurde.
Viele Personen, sowohl aus der alten Generation als auch aus der jungen Generation bedankten sich und zeigten ihrer Freude vollen Ausdruck.

 

Wie geht es nun weiter?

Computer einer Schule bzw. einem Dorf zu schenken ist nur ein Teil des Projektes. Viel wichtiger ist, zu gewährleisten, dass die Computer noch in 10 Jahren funktionieren. Damit das Projekt nachhaltig bestehen bleibt und im Ort Know-How aufgebaut wird, haben wir uns das folgende Konzept überlegt:

Während der Schulzeit darf die Schule kostenlos auf die Computer zurückgreifen um den Schülern Computerkompetenzen zu vermitteln. Eine Lehrerin ist dafür besonders geeignet und wird den IT-Unterricht bzw. die Nutzung der Computer in diversen Fächern vorantreiben.

Mlu und Kaya werden als Team für die Wartung der Computer verantwortlich sein. Nach Schulende dürfen die beiden den Computerraum kommerziell nutzen, so dass er dem Dorf zugutekommt. D.h., sie sollen Computerschulungen anbieten und dürfen für die Nutzung der PCs eine geringe Gebühr verlangen. Dadurch soll gewährleistet sein, dass das Dorf die Computer nutzen kann und dass die Arbeit der Wartung entsprechend honoriert wird. Da Mlu und Kaya derzeit keine feste Arbeit haben, schafft ihnen der Computerraum die Chance einen Teil ihres Lebensunterhalts zu bestreiten und ihre Kompetenzen für zukünftige Jobs zu erweitern.

Erfahrungen aus anderen Projekten hatten gezeigt, dass die Personen, die für die Wartung der Computer zuständig waren, aufgrund ihrer zunehmenden Kompetenz attraktiver für den Arbeitsmarkt wurden, irgendwann ein gutes Stellenangebot erhielten und plötzlich nicht mehr für die Wartung zur Verfügung standen. Um einem plötzlichen Know-How-Verlust vorzubeugen haben wir die Abmachung getroffen, dass sich Mlu und Kaya verpflichten, für mindestens ein Jahr die Verantwortung für die Computer zu tragen. Ziel für dieses Jahr ist es nun, dass Mlu und Kaya ein intensives Training erhalten und dieses Wissen dann so weit im Dorf verteilen, so dass es nach einem Jahr genügend Personen im Dorf gibt, die in der Lage sind, die Wartungsarbeiten und Trainings weiterzuführen.

Peter Diez, 3.02.2018

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Heute oder morgen – das ist die Frage https://linux4afrika.de/de/2018/02/04/heute-oder-morgen-das-ist-die-frage/ Sun, 04 Feb 2018 19:35:49 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1395 Die Zeit nach dem Ausflug nach Chesongoch verging wie im Flug. Mittwoch war “Java-Day”, womit der Besuch des gleichnamigen Restaurants (JAVA) gemeint war, das nicht nur Burger oder Sparerips im Angebot hat, sondern auch einen hervorragenden Milchshake herstellt. Double Mokka oder Espresso war wie immer die Wahl. Und wir haben Sr. Emily getroffen und über die Vorkommnisse der letzten Monate geplaudert und “gelästert”. In der GardenCity Mall konnte wir einige BIOS-Batterien kaufen, die wir testweise eingesetzt haben, denn viele der Batterien in den Rechnern sind so alt wie die Rechner selbst. Der Test war erfolgreich und wir haben dann am Freitag den Rest der im Laden verfügbaren Batterien gekauft – für 0,80€/Stück Energizer Marke kein schlechter Deal.

Wie sich bereits vor unserer Ankunft in Kenia abzeichnete, besteht ein hoher Erwartungsdruck, der sich nicht nur auf Notebooks, sondern auch auf Drucker bezieht. Stand heute: wir haben insgesamt 2 Laserprinter und zwei Inkjets (von Fr. Florian). Der Color-Laserprinter wird von Ubuntu zwar erkannt, druckt aber nicht (nur unter Windows). Im IT-Raum stand noch ein Schwarz-Weiß Laser Drucker, allerdings ohne funktionierenden Toner.Glücklicherweise hatte der Schuldirektor Geoffrey das identische Modell; sein Toner funktionierte im unserem Drucker problemlos. Der Deal: Der Color Laserprinter verbleibt bis auf weiteres in der Uzima. Der Schwarzweiß Laserprinter steht zur Abholung durch Fr. Florian in der Schule bereit. Und wenn die Tinte, die Dr. Walk in der kommenden Woche mitbringt von den Inkjets akzeptiert werden (und die Druckerköpfe sich ihren Geist aufgegeben haben) geht einer in die Schule und der andere in den Konvent.

Wir haben ebenso ein “Care-Paket” für Chesongoch mit Ersatzteilen (BIOS Batterien, Harddisk, Tastaturen, Kabel und am wichtigsten, den von Werner konfigurierten Access-Point mit Internet-Stick) zusammengestellt. Mit der Aufschrift: “Don’t touch”!!!!”

Während Birgit sich am Freitag noch mit Sr. Emily traf, hat Werner den zweiten für Ruaraka vorgesehen Access-Point erfolgreich in das Klassenzimmer mit den Tablets im Erdgeschoss verpflanzt. Kleiner Wermutstropfen: nicht alle 50 Tablets können auf die Wikipedia zugreifen sonden nur etwa die Hälfte – dann macht der Access-Point schlapp.

Jetzt bereiten wir uns auf die Heimreise vor, was hier zu einiger Verwirrung beitrug. Denn man dachte, wir würden erst am Samstag den Konvent verlassen. Stimmt auch, denn um 21.30 geht es zum Flughafen, um 0.30h am Samstag morgen soll der Flug nach Heathrow starten. Das haben die Sisters wohl mißverstanden und dachten wir würden erst am Samstag abend abfliegen.

Dann geht es zum 4. Mal über den Äquator Richtung Heimat. Und wenn wir die Mangos aus Chesongoch durch den Zoll bekommen, wird unser Aufenthalt beim Verzehr derselben noch nachhalten. Es war anstrengend – aber wie immer schön und die Zeit rauschte nur dahin.

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In der Hitze der Nacht https://linux4afrika.de/de/2018/02/04/in-der-hitze-der-nacht/ Sun, 04 Feb 2018 16:26:35 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1386 Am Sonntag ging es dann nach Chesongoch im Rift Valley. Da wir wenig Zeit hatten, haben wir uns entschlossen, mit dem Flugzeug nach Eldoret zu fliegen, wo uns der Jeep der Missionsschwestern abholte. An dem Service der Skyward Express Fluglinie kann sich so mache Europäische Airline ein Beispiel nehmen: auf die Minute starten, auf die Minute landen und dazu preiswert. Für Sr. Liliane, Leiterin der Mission in Chesongoch, die in Karen an einem Seminar teilnahm und mit uns zur Mission zurückkehren sollte, war der 45min Flug ein erstes Erlebnis.

Der Ort Eldoret hat sich in den letzten Jahren mächtig entwickelt, überall wird gebaut und natürlich steht man schnell im Stau. So dauerte es eine gute halbe Stunde, bis wir aus dem Ort heraus waren und ins Rift Valley fuhren. Die Straßen sind weitgehend geteert bis auf ein Stück hinter Iten und natürlich die “Butterroad”. Wir haben diesem Teilstück hinab ins Tal den Namen gegeben, weil man Milch nicht über diese Straße fahren kann, ohne dass daraus Butter geworden wäre. So schaukelt es durch die Schlaglöcher. Auf der Rückfahrt hat sich ein Lastwagen am Hang “bequem” gemacht, so dass wir kaum vorbei kamen mit dem Risko, die ca. 500m abzustürzen.

Die Mission hat sich auch stak verändert, den sie verfügt über ein Gästehaus mit ca. 15 Zimmern. Allerdings waren wir die einzigen Gäste, denn die Sicherheitslage hält immer noch viele Besucher davon ab, ins Rift Valley zu kommen. Die dort installierten Computer funktionierten insgesamt tadellos, eine Tastatur und eine Maus hatten den Geist aufgegeben. Und natürlich sind die BIOS-Batterien in die Jahre gekommen (wie auch in Ruaraka) und müssen dringend getauscht werden.

Ebenfalls fehlt Zugang zum Internet, wonach die (wenigen) Besucher fragen.

Wir werden einen der mitgebrachten Access-Points mit einem Safaricom Stick bestücken, damit sie dann über den nahegelegene Sendeturm UMTS-Wireless LAN bekommen.

Die Temperaturen und die Mücken ließen zumindest Michael nicht gut schlafen und Kenia Power war wie immer unzuverlässig und ließ die Steckdosen wirkungslos in der Wand.

Die Rückfahrt startete im 7.00 Uhr, um den Bus in Eldoret um 11.00 Uhr zu erreichen. Die Fahrt dauert dank beschriebenen geteerten Straße insgesamt 3 Stunden und ermöglichte eine Sanitäre Pause in der Mission. Uns Busfahrer wurde zwar als zuverlässig beschrieben – er war vermutlich farbenblind, denn er erkannt nicht die Vielzahl der durchgezogenen gelben Linien auf der Strasse (Überholverbot!!!) und nach so manchen Manövern haben sich Werner und Michael angeschaut und tief durchgeatmet. Werners Punktekatalog ergab Führerscheinentzug auf Lebenszeit, in der Schweiz wäre er vermutlich im Gefängnis gelandet und der Bus wäre konfisziert worden. Andere Länder, andere Sitten.

In den letzten Tagen haben wir natürlich die örtlichen Nachrichten verfolgt – der Oppositionsleader wurde von seinen Anhängern am Dienstag (unserem Rückreisetag) zum “Präsidenten” eingeschworen, was natürlich nicht überall und Jedermann große Freude erzeugte – im Gegenteil. Chaos in Nairobi Center. Und so fuhr der Bus über Schleichwege in die Stadt, wo wir und andere Fahrgäste dann abgeholt wurden. Immerhin gab es keine Toten oder schwer verletzte, soweit die Medien hier berichteten. Alles ruhig und friedlich am Mittwoch.

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Sind es Computer oder Wundertüten? https://linux4afrika.de/de/2018/01/31/sind-es-computer-oder-wundertueten/ Wed, 31 Jan 2018 07:19:48 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1382 Es ist immer wieder erstaunlich (besser ärgerlich): Du lässt einen Computer anlaufen, er funktioniert, der Installationsprozess läuft an und nach 2 Stunden stellst du fest, dass nichts passiert ist. Die Desktops sind wirklich “in die Jahre gekomnmen” und die Hauptplatine (Motherboard) den Geist aufgegeben hat. Wir werden wohl in einigen wenigen Jahren umstellen, und ob dann noch Desktops benutzt werden. ist fraglich. St.Scholastica hat zwischenzeitlich weitere Tablets bestellt, die dann auch mit unseren Linux-Servern in Verbindung treten werden. Unser Augenmerk wird dann mehr auf “Content” als auf Hardware liegen.

Offensichtlich haben die Recycle-Firmen in Kenya mitbekommen, dass der sog. Elektroschrott nicht wertlos ist. Bezahlte man früher für die Entsorgung, machen dies zwischenzeitlich staatliche Firmen kostenlos (so Sr. Lucy). Am Freitag kommt dann die Nagelprobe, wenn ein Mitarbeiter einer dieser Firmen hier vorbeikommt und sich unseren “Schrott” anschaut.

Peter Dietz, der die Neuinstallation in Pondoland zusammen mit Benny durchgeführt hat (da kommt noch ein separater Bericht), hat uns einen kurzen Besuch abgestattet. Wir haben ihm unsere Installation gezeigt und unsere Erfahrungen ausgetauscht. Er ist bereits wieder unterwegs, schaut sich eine Schule im Slum Kibera, macht ein wenig Sightseeing und fliegt zurück nach Deutschland.

Werner unterrichtet Sr. Maria Goretti in der Anwendung von Scribus

Birgit, die in die Schule aushilft, war gestern mit Sr. Flavia auf dem Freitagsmarkt und traf dort wieder Träger, die die eingekauften Sachen zum Auto tragen. So kostet eine reife Mange ca. 0.13€, ist sie noch nicht ganz reif und kann länger aufbewahrt werden, 0,30 – 0.40 das Stück. Ist sie bei uns in den Läden gelandet zahlt man locker 2,50€ (zumindest in Konstanz). Ein gutes Geschäft für den Handel!

Freitagabend ist immer Movie-Time für die Schüler. Wir hatten den Film “Never endig story” mitgebracht, der wohl bei den meisten Schülern gut ankam. Leider haben wir das HDMI Kabel nicht gefunden und hatten einige Probleme mit dem Anschluss an die Audioanlage. So war der Ton “suboptimal”.

Der Laserprinter für Fr. Florian wurde heute geliefert. Wir haben darauf verzichtet, einen Extra-Satz Toner zu kaufen – 320€ halten wir für “Day-light robbery.” Wird in Deutschland gekauft und dann via Tutzing nach Kenia geschafft.

Samstag ist unsere freier Tag. Es geht nach Karen, um Sr. Jacintha zu besuchen, die Linux-Rechner abzuholen (sie kommen hierher nach Ruaraka) und dann zu den Bomas. So hat Werner nicht nur Computer gesehen sondern auch einen Teil von Nairobi und der Kultur Kenias.

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Erst grübeln, dann dübeln https://linux4afrika.de/de/2018/01/25/erst-gruebeln-dann-duebeln/ Thu, 25 Jan 2018 20:12:14 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1375 Diesen Leitspruch, den Michael von einem Schweizer Schreiner, bei dem er seine handwerklichen Fähigkeiten verbessern konnte, mit auf den Weg bekam, gilt auch für unsere Installationsarbeiten. Denn kaum hatten wir das Programm „Scratch“ nachinstalliert und ins Backup gepackt, fiel uns auf, dass die Startup-Pages vom Firefox und Chromebrowser nicht auf den Server zugriffen. Also Startpages konfigurieren und erneut bei allen Rechner das Backup schreiben.

Hurra: IT-Raum ist fertig mit allen 48 Rechnern. Dafür sieht derzeit IT-Raum 2 aus, als hätte dort der Mob gewütet (werden wir schon noch aufräumen, bzw. -lassen). Dort stehen z. Zt. 4 Rechner, die an den zweiten Server angebunden sind und einige wenige „Stand-alone“-Desktops. Wie viel noch dazukommen, wissen wir, wenn wir aus den Resten noch einige Rechner zusammenstellen können.

Werner hat an den Server 2 bereits einen Access-Point installiert, der zu unserer Freude sogar in der 1. Etage funktioniert. Wenn wir jetzt noch einen Access-Point ins Erdgeschoss der Schule bekommen, kann von jedem Punkt aus in der Schule auf die Server (Wikipedia) zugegriffen werden.

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Viel Staub und störrische Geräte https://linux4afrika.de/de/2018/01/24/viel-staub-und-stoerrische-geraete/ Wed, 24 Jan 2018 14:07:32 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1369 Der erste Eindruck des Zustands der Computer in den IT-Räumen war gut – bei näherem Hinschauen aber ernüchternd. So mussten wir in IT-Raum 1 (der Hauptraum) fast die Hälfte aller Geräte ersetzen – d.h. aus IT-Raum 2 herausnehmen. Teils waren die Motherboards defekt oder die Harddisks zu klein, um das Backup darauf zu installieren. Besondere „Freunde“ bereiten auch die kenianischen Steckdosen und Stromleisten. Man weiß nämlich nie, ist der Stecker defekt (d.h. die Sicherung im Stecker), die Leiste selbst oder die Steckdose . Da sich alles unter den Tischen abspielt, sieht man nach erfolgreichen oder -losen Suchen aus wie ein Bauarbeiter. Also bloß keine weißen Klamotten anziehen, wenn man schaffen geht.

Glücklicherweise ist der Nachfolger von Charles äußerst hilfreich und auch kreativ. Er beschäftigte sich intensiv mit LINUX und nimmt also Tipps und Hinweise sofort auf und setzt sie um. Installation, Backup oder BIOS kein Problem für ihn.

Als wir fast fertig waren mit der Installation in IT-Raum 1, fragte er, wie man das Educational Programm „Scratch“ installieren könnte (nicht Bestandteil von Edubuntu). Glücklicherweise haben wir dies im Ubuntu Software-Center gefunden und, oh Wunder, konnte ohne Internetanschluss nachinstalliert werden: apt-get install scratch. Natürlich mussten alle Rechner entsprechend modifiziert werden; ein neues Backup geschrieben und dann noch der Server eingerichtet werden. Es gibt noch viel zu tun – packen wir es an.

Jetzt geht es an den Rest der Computer in IT-Raum 2 (sind nicht mehr so viele – dort werden wir auf dem 2. Server den Access-Point einrichten, damit dort dann neben den Desktops auch mit Tablets gearbeitet werden kann. Platz ist dafür ja da.

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Die aus der Kälte kamen https://linux4afrika.de/de/2018/01/23/die-aus-der-kaelte-kamen/ Tue, 23 Jan 2018 10:00:33 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1366 Werner war nach Konstanz gekommen, damit wir alle am frühen Samstagmorgen (4:30 Uhr) ins Taxi zum Flughafen Zürich fahren konnten. Der Flug mit British Airways über Heathrow gestaltet sich relativ problemlos, denn trotz Verspätung in Heathrow erwies sich die Sorge, ob es unser Gepäck rechtzeitig nach Nairobi schaffen würde als unbegründet.

Nach 2 Stunden warten auf Gepäck und Passage durch die Passkontrolle konnten wir Sr. Rosa und Sr. Lucy in die Arme schließen.

Der folgende Sonntag war easy Going, Besichtigung des Campus, Besuch bei den benachbarten Bendiktinermönchen.Der Gottesdienst war so gut besucht, dass wir nicht einmal einen Blick in die Kirche werfen konnten. Dafür haben wir uns dann aber den Schülergottesdienst in der Turnhalle angeschaut. Immer wieder ein Erlebnis.

Am Montag begann dann die Arbeit. Zunächst haben wir den neuen IT Lehrer Richard getroffen und ihn in die Geheimnisse der Installation von Edubuntu eingeweiht. Da Richard aus dem IT Bereich kommt gestaltete sich das problemlos. Probleme hatten wir allerdings mit einer Reihe von Desktops im Klassenraum 1, die nur mit einer 40 GB Platte ausgestattet sind. Denn, nachdem Werner die neue Server Platte eingebaut hatte, mussten wir feststellen, dass der Speicherbedarf die Limits von 40 GB übersteigt. So haben wir zunächst alle die Rechner neu installiert, an denen dieses Problem nicht auftrat. Ob wir die Server Platte modifizieren (Rezept HP) oder die Rechner aus Klassenzimmer 2 austauschen, entscheiden wir dann heute am Dienstag.

Wir haben bereits unseren Abstecher nach Chesongoch organisiert und werden am Sonntag nach Eldoret fliegen. Dann geht es weiter mit dem Jeep der Mission ins Rift Valley. Nach einem Tag Aufenthalt bringt uns der Missions-Jeep nach Eldoret und der Coach nach Nairobi.

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Burundi: Und irgendwann funktioniert es dann doch… https://linux4afrika.de/de/2017/12/15/burundi-und-irgendwann-funktioniert-es-dann-doch/ Fri, 15 Dec 2017 13:41:15 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1321 Im Frühjahr 2012 (!) wurden an einem Samstagnachmittag im „Computerhotel“ von Linux4Afrika an der neuen Messe in Freiburg wieder einmal Computer auf- und zugeschraubt, Festplatten ausgetauscht und getestet. 80 Computer, ebenso viele Röhrenbildschirme und 27 Flachbildschirme, Tastaturen, Mäuse und allerlei Computerzubehör wurden verpackt und gingen im Mai in einem Container auf eine lange Schiffsreise nach Afrika.

Die Computer waren bestimmt für die sogenannte Friedensschule „Ecole Mahoro“ in Burundi. Dieses Schulzentrum liegt in den Hügeln von Burundi, ist also eine Schule für die ländliche und arme Bevölkerung dieses Landes.

Die Computer kamen nach monatelanger Reise im Oktober 2012 im ländlichen Kimina in der Friedensschule an. Allerdings hatte die Friedensschule zu diesem Zeitpunkt noch keinen Strom, aber der afrikanische Optimismus überzeugte, dass sich dies schon bald mit der oft strahlenden Sonne Afrikas ändern wird.

Im März 2015, also zweieinhalb Jahre später, hat das Burundi-Team Eschbach Solarmodule, die in Köln gekauft wurden und von einem in Deutschland ausgebildeten Techniker aus Ruanda fachmännisch installiert werden sollten, nach Burundi geschickt. Drei Tage nach der Ankunft der Module sollte der besagte Mann aus Kigali in Bujumbura landen, aber das Flugzeug kam ohne ihn – er kam nicht aufgrund der damaligen Situation in Burundi. So sollten zwei Burundier, die ihm schon früher bei der Montage behilflich waren, unter seiner telefonischen Anleitung die Installation übernehmen. Das taten sie auch, aber nach Beendigung der Montage brachten die Module nur 17% Leistung, was für die Lauffähigkeit der Computer unzureichend war. Auch weitere Versuche brachten zunächst nicht mehr Leistung.

Nach längerer Zeit wurde dann ein burundischer Spezialist gefunden, der die Module auf eine Leistung von 100% brachte. Zum Beweis erhielten wir im Oktober 2017 Fotos, die die volle Leistung und die begeisterten Schüler und Schülerinnen bei der Arbeit an den Rechnern zeigen.

Man sieht, in Afrika dauert alles länger, aber man darf die Hoffnung nie aufgeben, irgendwann funktioniert es dann doch!

Den vollständigen Bericht inkl. Bilder gibt es als PDF-Dokument.

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Projekt Südafrika https://linux4afrika.de/de/2017/10/03/projekt-suedafrika/ Tue, 03 Oct 2017 09:35:21 +0000 https://linux4afrika.de/?p=1289 Vor eineinhalb Jahren machte unser Mitglied Peter Diez in Südafrika Urlaub. Dort ergaben sich über Vuyani, einen Wanderführer der Pondoland Walking Safari, Kontakte zu einer Schule in einer ländlichen Region an der Ostküste in der Nähe von Lusikisiki. Die Idee entstand, an der Schule dort einen PC-Raum mit gespendeten PCs einzurichten.

Da wir mit dem Lager an der Messe nicht mehr planen konnten, mussten wir uns eine alternative Lageroption überlegen und sammelten PCs in privaten Kellern, Räumen, oder gar Wohnzimmern.

Ca. ein Jahr lang hatten wir nun PCs aus verschiedenen Quellen gesammelt:
Durch die Erneuerung der PCs in den FreiOSS.net-Schulungsräumen konnten wir einige der alten funktionsfähigen PCs für Südafrika verwenden. Außerdem erhielten wir 30 Monitore, 13 PCs und diverses Zubehör von Grimm Küchen in Freiburg, die ihre IT erneuerten (vielen Dank dafür!). Von den Physikalisch-Technische Werkstätten Dr. Pychlau GmbH in Freiburg erhielten wir 10 PCs mit Monitoren und gesamtem Zubehör – auch dafür vielen herzlichen Dank!

Momentan befinden sich drei Paletten mit insgesamt 47 Desktop-PCs, 74 Monitoren und jeder Menge Zubehör und Kabel in der Garage von Werner Buchholz; diese werden in den kommenden Wochen abgeholt, um auf die Schiffsreise nach Südafrika zu gehen.

Für das Verschiffen der Hardware können wir zum Glück auf Kontakte der Organisation Co-Willing zurückgreifen, die den Transport finanziell und organisatorisch übernehmen. Co-Willing ist eine internationale Organisation, die sich für verantwortungsbewusste Regierungsführung und nachhaltige Entwicklung in Afrika einsetzt. Ein großes Geschenk, dass sich diese Kontakte ergeben haben.

Sobald die PCs in Südafrika angekommen sind, werden Peter und Benny Rybalkin dorthin fliegen um mit den Kontakten vor Ort die PCs in Betrieb zu nehmen.

Ein besonderes Dankeschön an unseren Schatzmeister Werner, der unter anderem die Packaktion der PCs und bis auf Weiteres auch das Lagern der bepackten Paletten in seiner Garage ermöglichte, an Peter und Sebastian und allen FreiOSSler, die sich aktiv bei diesem Projekt engagieren!

Inbetriebnahme der PCs Peter's kitchen full of computers Zwei Helfer in Werners Garage Paletten fertig für den Transport

Update 16.10.2017:

Die Paletten für Südafrika wurden von der Schweizer Spedition abgeholt. Damit kann Werner nun auch seine über Wochen zweckentfremdete Garage wieder für sein Auto nutzen. Morgen sollen die Container ihre Reise nach Kapstadt antreten.

 

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Generationenwechsel: Neue Linux4Afrika Task Force https://linux4afrika.de/de/2017/03/12/generationenwechsel-neue-linux4afrika-task-force/ Sun, 12 Mar 2017 12:26:59 +0000 https://linux4afrika.de/?p=917 Das Linux4Afrika-Projekt unterstützt nunmehr seit über zehn Jahren Schulen, Universitäten und Bildungseinrichtungen mit einem auf Linux bzw. Open Source Software basierten System. Um diese Hilfe auch weiterhin bieten zu können, ist es wichtig, das Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Mit der neuen Linux4Afrika Task Force unter der Leitung von Werner Buchholz geht das Projekt einen wichtigen Schritt in die Zukunft.

Am 11. März 2017 trifft sich die neue Linux4Afrika Task Force zum ersten Mal im Funkerheim am Flugplatz in Freiburg, um für jedes Mitglied er Task Force eine voll funktionsfähiges Musterinstallation aufzusetzen. Basierend auf diesem Setup wird zukünftig die Musterlösung weiterentwickelt, die Dokumentation aktualisiert und das Training für Administratoren vorbereitet.

Ab zehn Uhr morgens sind HPM, Andreas, Werner, Michael Schmelzer, Ecki, Frank, Sebastian unf Franz im Funkerheim und bauen die Hardware für einen Server und mehrere Clients auf. Michael Scholtz, der Anfang des Jahres in Kenia vor Ort war, kommt ebenfalls aus Konstanz angereist.

Da die Funker am Tag zuvor ihre Mitgliederversammlung hatten, sieht es mit Getränken vor Ort eher schlecht aus. Franz brachte daher einfach selbst welche mit. Doch oh Schreck, das wichtigste fehlt: Kaffee! Da Michael aber ohnehin dank der Deutschen Bahn eine Stunde zu spät ist, und Florian ihn vom Bahnhof abholt, kann per Kurznachricht noch rechtzeitig Kaffee geordert werden – so ein Glück!

Die Themen, die HPM im Rahmen des Wissenstransfers an die neue Generation weitergibt, sind nichts für Anfänger: Bridging Setup, Bandbreitenbedarf, Subnetting, PXE-Boots, Rom-O-Matic etc… Darüber hinaus erinnert er die Task Force an Probleme, an die man in einer industrialisierten Welt als erstes nicht denkt:

  • Schwankungen der Spannungsversorgung dank abenteuerlicher Generatoren (siehe Dr. Didas School in Tansania)
  • keine flächendeckende Versorgung mit Elektrofachhändlern, um die Ecke um Ersatzteile zu besorgen
  • Hardware, die Beine bekommt, wenn sie nicht fest verschweißt oder angeschraubt ist

Zum Mittagessen gab es Erbseneintopf nach Bundeswehrrezept, selbst gekocht von Florian. Das erinnert den einen oder anderen an die Wehrdienstzeit…

Die Suppe kommt sehr gut an, und gut gesättigt kann es weiter gehen mit den Details über die Client-Installation. Als es zum ersten Praxis-Teil kommt, nämlich dem Hochfahren der Clients, werden wir auch direkt mit einem Problem konfrontiert, dem man in der Abgeschiedenheit eines afrikanischen Dorfes nicht begegnen möchte: Kernel Panic. Die Ursache ist in veralteter Hardware zu finden: Das betroffene System nutzt noch DDR1 Arbeitsspeicher bzw. einen Prozessor der keine Kernel mit Physical Adress Extension (PAE) unterstützt. PAE Kernel sind aber Standard in der von uns verwendeten Ubuntu Version 14.04. Der Rechner ist damit ein Fall für den Recyclinghof. Ein Unglück kommt selten alleine, und so taucht schon das nächste Problem auf. Ein weiterer Rechner fährt nicht hoch. Doch das Problem ist schnell gefunden: Es ist keine Festplatte in dem betroffenen Rechner drin 🙂

Ziel des heutigen Treffens ist es nicht nur, das Wissen an die neue Task Force zu übergeben, sondern auch die Dokumentation auf einen aktuellen Stand zu bringen. Im Sinne von „geteiltes Leid ist halbes Leid“ ist jeder mal dran: Bei jedem Themenwechsel gibt es auch einen Dokumentator-Wechsel. Im Nachgang tragen wir dann alles an zentraler Stelle zusammen und speichern es auf unserer NextCloud-Installation, so dass beim nächsten Afrika-Besuch Anfang 2018 das Team auf eine aktualisierte Dokumentation zurückgreifen kann.

Apropos nächster Afrika-Besuch: Die neue Task Force wird in diesem Zusammenhang unseren Freunden in Afrika vorgestellt. Wir schicken drei Personen nach Kenia, um eine Einführung und Übergabe vor Ort durchzuführen. Das kostet natürlich Geld, und aus diesem Grund organisieren wir einen Charity Event, dessen Einnahmen zum größten Teil an das Linux4Afrika-Projekt gehen werden:

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